Für eine Luxus-Kreuzfahrt: Hamburger verkaufen ihre Wohnung – zum Teil!
Sie sind beide schon lange Rentner und ihre vier Kinder haben längst eigene Familien gegründet. Rotraut Meyer-Verheyen (81) und ihr Ehemann Peter Jens (84) sind aber immer noch ganz neugierig auf die Welt. Ruhe, Garten und Sofa sind nicht so ihr Ding. Gerade war das Paar dem Hamburger Winter entflohen und hat eine Kreuzfahrt in die Karibik gemacht. Guten Gewissens geleistet haben sie sich das, weil sie auf ganz besondere Weise „flüssig“ sind. Durch eine Finanzierung, die gerade in aller Munde ist: der Immobilien-Teilverkauf.
Leuchtend blaue Bluse, große silberne Kette und immer chic unterwegs. Rotraut Meyer-Verheyen ist ein positiv denkender Mensch und das strahlt sie auch aus. „Mein Mann und ich erhoffen uns noch zehn gute Jahre und in der Zeit wollen wir den Enkeln und uns selbst gern noch ein paar Extrawünsche erfüllen“, sagt sie. Und zwar ohne groß rechnen zu müssen.
Meyer-Verheyen und ihr Mann wohnen auf der Uhlenhorst in einer modernen großen Wohnung, haben beide eine gute Rente. „Aber bei vier Kindern und mittlerweile acht Enkelkindern summieren sich die Wünsche ganz schön“, schmunzelt sie. „Und es ist doch viel schöner, mit warmer Hand zu geben, als am Ende einfach alles zu vererben.“ Ganz zu schweigen von der Erbschaftssteuer.
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Sie sind beide schon lange Rentner und ihre vier Kinder haben längst eigene Familien gegründet. Rotraut Meyer-Verheyen (81) und ihr Ehemann Peter Jens (84) sind aber immer noch ganz neugierig auf die Welt. Ruhe, Garten und Sofa sind nicht so ihr Ding. Gerade war das Paar dem Hamburger Winter entflohen und hat eine Kreuzfahrt in die Karibik gemacht. Guten Gewissens geleistet haben sie sich das, weil sie auf ganz besondere Weise „flüssig“ sind. Durch eine Finanzierung, die gerade in aller Munde ist: der Immobilien-Teilverkauf.
Leuchtend blaue Bluse, große silberne Kette und immer chic unterwegs. Rotraut Meyer-Verheyen ist ein positiv denkender Mensch und das strahlt sie auch aus. „Mein Mann und ich erhoffen uns noch zehn gute Jahre und in der Zeit wollen wir den Enkeln und uns selbst gern noch ein paar Extrawünsche erfüllen“, sagt sie. Und zwar ohne groß rechnen zu müssen. Dazu gehört dann der ganz schön teure Wetsuit für den surfenden Enkel oder eben auch die Luxus-Kreuzfahrt in die Karibik.
Dank Immobilien-Teilverkauf auf Kreuzfahrt in die Karibik
Meyer-Verheyen und ihr Mann wohnen auf der Uhlenhorst in einer modernen großen Wohnung, haben beide eine gute Rente, denn sie ist Volkswirtin und er war Direktor einer Berufsschule. „Aber bei vier Kindern und mittlerweile acht Enkelkindern summieren sich die Wünsche ganz schön“, schmunzelt sie. „Und es ist doch viel schöner, mit warmer Hand zu geben, als am Ende einfach alles zu vererben.“ Ganz zu schweigen von der Erbschaftssteuer.
Zunächst hatte sich das Ehepaar bei der Bank nach einem Kredit erkundigt, „aber obwohl ich dort seit 60 Jahren Kundin bin, wurde das abgelehnt.“ Dann entdeckten sie das Modell des Immobilien-Teilverkaufs durch die Firma Wertfaktor. Ein Gutachter ermittelte den aktuellen Wert ihrer erst neun Jahre alten Eigentumswohnung – mit „sehr erfreulichem Ergebnis“, was die Wertsteigerung angeht, die die Immobilie in den vergangenen Jahren erfahren hat.
So entschieden sich die beiden, knapp 30 Prozent ihrer Wohnung an Wertfaktor zu verkaufen. Zunächst einmal für die nächsten zehn Jahre. Dafür zahlen sie monatlich ein Nutzungsentgeld von 2,9 Prozent auf die ausgezahlte Summe. „Wir haben schon genau berechnet, was wir insgesamt zahlen müssen und diesen Betrag auf ein Extrakonto gelegt, von dem es monatlich abgebucht wird.“ So, dass sie gar nicht mehr daran denken oder rumrechnen müssen.
Aber was sagen die Kinder dazu, dass die Eltern es sich gut gehen lassen und einen Teil des Erbes verprassen? „Wir haben sie vorher nicht gefragt“, sagt Meyer-Verheyen sehr bestimmt. „Das war unsere Entscheidung. Unsere Kinder haben auch alle schon eigene Häuser. Und erben werden sie ja trotzdem.“ Und was sie und ihr Mann jetzt abschöpfen, das sei eh nur der Zugewinn, der durch den Immobilienboom entstanden sei. Über genaue Summen möchte sie aber schweigen.
„Und unsere Kinder freuen sich ja auch für uns“, sagt Verheyen. „Die wollen ja nicht, dass ihre Eltern in der Ecke sitzen und jammern, wann sie denn endlich mal wieder vorbeikommen.“ Und keins der Kinder habe eine emotionale Bindung zu der Wohnung auf der Uhlenhorst. Denn keins von ihnen ist dort geboren oder hat dort gelebt. „Da mach ich doch meinen Kindern und Enkeln lieber jetzt schon eine Freude.“
So funktioniert der Immobilien-Teilverkauf
Die Firma Wertfaktor aus Hamburg ist bundesweit so ziemlich die erste, die 2018 mit dem Modell „Immobilien-Teilverkauf“ gestartet ist. Doch mittlerweile sind viele auf den Zug aufgesprungen. So auch Immobilienmakler wie Engel & Völkers, Heimkapital oder die Volksbank.
Die Idee ist einfach: Menschen verkaufen im Alter einen Teil ihres Hauses oder ihrer Wohnung und zwar maximal 50 Prozent, so dass sie Eigentümer bleiben. Sie können die Immobilie jederzeit zum aktuellen Marktwert zurückkaufen. Oder eben nach zehn Jahren oder schon früher komplett verkaufen oder auch ihren Anteil vererben. Das ausgezahlte Geld können sie auf den Kopf hauen, für den verkauften Anteil zahlen sie in Zukunft ein Nutzungsentgeld. Bei Wertfaktor ist das gerade gestiegen und liegt derzeit bei 3,49 Prozent der Summe.
Eine Beispiel-Rechnung: Wird das Haus auf 600.000 Euro geschätzt und die Eigentümer verkaufen 33 Prozent, so bekommen sie 200.000 Euro. Sie zahlen monatlich 581 Euro Mietersatz. Läuft der Vertrag über zehn Jahre, so würde sich das auf 69.800 Euro summieren. Nach der Vertragslaufzeit können sie komplett verkaufen oder sie bleiben weiter dort und handeln einen neuen Vertrag mit neuem Nutzungsentgeld aus.
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Meyer-Verheyen ist überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Demnächst fährt sie mit ihrem Mann nach Gozo und im Sommer nach Süd-Frankreich. Aber eins gibt sie Interessenten am Modell noch mit auf den Weg: „Ich hätte diese Wahl nicht im Alter von 65 getroffen.“ Denn dann werde der Zeitraum zu lang, in dem das Nutzungsentgeld gezahlt werden müsse und es rechne sich nicht mehr.