Mitten in Lauenburg vergammelt ein echtes Schmuckstück
Es ist beinahe vier Jahre her, dass das Restaurant „Dubrovnik“ in Lauenburg ein Raub der Flammen wurde. Seitdem vergammeln die Reste des 300 Jahre alten Fachwerkhauses im Ortszentrum. Doch noch in diesem Jahr könnte sich endlich etwas tun.
Am 8. Januar 2019 um 1.33 Uhr gab es Großalarm für die Lauenburger Feuerwehr. Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, schlugen die Flammen schon aus dem Dachstuhl. Der Feuerwehr blieb nur noch, ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude zu verhindern. Die Kripo ging schon wenig später von Brandstiftung aus, doch ein Verdächtiger konnte nie ermittelt werden.
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Es ist beinahe vier Jahre her, dass das Restaurant „Dubrovnik“ in Lauenburg ein Raub der Flammen wurde. Seitdem vergammeln die Reste des 300 Jahre alten Fachwerkhauses im Ortszentrum. Doch noch in diesem Jahr könnte sich endlich etwas tun.
Am 8. Januar 2019 um 1.33 Uhr gab es Großalarm für die Lauenburger Feuerwehr. Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, schlugen die Flammen schon aus dem Dachstuhl. Der Feuerwehr blieb nur noch, ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude zu verhindern. Die Kripo ging schon wenig später von Brandstiftung aus, doch ein Verdächtiger konnte nie ermittelt werden.
Was folgte, war eine endlose Aneinanderreihung von Auseinandersetzungen zwischen der Hamburger Eigentümerfamilie, der Stadt Lauenburg und der Versicherung.
Fachwerkhaus in Lauenburg kein Kulturdenkmal mehr
Inzwischen wurde das zerstörte Fachwerkhaus aus der Liste der Kulturdenkmäler Schleswig-Holsteins gestrichen. Das Gebäude war schlicht nicht mehr zu retten. Gleichzeitig musste die Stadt die Eigentümer ermahnen, die Ruine wenigstens notdürftig zu sichern.
Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Schließlich wollte die Stadt Lauenburg das Grundstück sogar kaufen, doch laut „Bergedorfer Zeitung“ hatten die Eigentümer zu hohe Preisvorstellungen.
Restaurant „Dubrovnik“: Schaden liegt angeblich bei 500.000 Euro
Als die MOPO Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede (parteilos) anruft, bricht es aus ihm heraus: „Wir sind es nun wirklich leid, der Schandfleck muss endlich weg.“ Die Stadt erlässt schließlich eine amtliche Abrissverfügung. Doch die kann aktuell nicht vollstreckt werden. Nach MOPO-Informationen gibt es noch immer eine laufende juristische Auseinandersetzung zwischen den Hamburger Eigentümern und der Versicherung. Angeblich wurde nach dem Brand ein Schaden in Höhe von 500.000 Euro geltend gemacht, den die Versicherung aber nicht anerkennen will.
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Bürgermeister Thiede aber bleibt dennoch optimistisch. Er geht davon aus, dass noch in diesem Jahr mit dem Abbruch begonnen werden kann. Und dann? Vermutlich werden die Grundstückseigentümer an dieser zentralen Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus errichten wollen. Bereits 2019 wurden von den Hamburgern solche Pläne vorgelegt und von den politischen Gremien prompt abgelehnt. Neuer Streit um Lauenburgs Schandfleck steht also schon ins Haus.