Kann das schmecken? Er verkauft Hamburgs verrückteste Frikadellen-Kreationen
Elch mit „Toffifee“. Reh mit „Twix“. Rind mit Chili, Zartbitterschokolade und Eierlikör. Stephan Grabow verkauft Hamburgs verrückteste Frikadellen-Kreationen! Der Metzger steht zweimal pro Woche in seinem kleinen Wagen, vor dem sich regelmäßig Schlangen bilden. Lesen Sie hier, wo man die „Freakydellen“ bekommt – und wie der MOPO-Redakteurin Hirsch-Frikadelle mit Lakritz-Füllung geschmeckt hat.
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Elch mit „Toffifee“. Reh mit „Twix“. Rind mit Chili, Zartbitterschokolade und Eierlikör. Auf dem Isemarkt gibt es die verrücktesten Frikadellen-Kreationen! Metzger Stephan Grabow verkauft seine „Freakydellen“ hier in einem kleinen Wagen, vor dem sich regelmäßig Schlangen bilden. Lesen Sie hier, wie der 52-Jährige auf diese kuriose Idee gekommen ist – und wie der MOPO-Redakteurin Hirsch-Frikadelle mit Lakritz-Füllung geschmeckt hat.
Der kleine graue Wagen auf dem Isemarkt in Harvestehude sieht unscheinbar aus. Dabei hat es Stephan Grabows Angebot in sich! Der 52-jährige Metzger verkauft hier Hamburgs verrückteste Frikadellen. Auf der Karte stehen Fleisch-Sorten wie Rind, Wildschwein, Reh, Schwein, Lamm, aber auch Rentier, Elch und Strauß. Und diese Frikadellen füllt Stephan Grabow vor dem Braten mit zwei „Toffifee“, einem durchgeteilten „Twix“-Schokoriegel, zwei kleinen Lakritzstangen oder mit Karamell und Rosinen. Herzhaftere Varianten gibt es mit Gouda und Gorgonzola oder mit Jalapeños und Gewürzgurke. „Freakydellen“ nennt Stephan Grabow seine Kreationen.
Wie er darauf gekommen ist? „Zu Weihnachten wollte ich mal eine Weihnachtsfrikadelle machen“, erzählt er der MOPO. „Dafür habe ich einfach Weihnachtschokolade mit ins Hack gegeben. Das hat gut geklappt. Zu Wildfleisch isst man ja ohnehin gerne mal Soßen mit Schokolade.“ Die Schokolade sei quasi der Türöffner für weitere Kreationen gewesen. Stephan Grabow wurde immer mutiger. Nur ein Versuch mit Marshmallows habe bisher nicht funktioniert: „Die haben sich komplett aufgelöst, das war nix“, so Grabow. „Neue Freakydellen lasse ich meine Kunden immer auf dem Isemarkt probieren. Ich habe ja hier die direkte Marktforschung.“
„Freakydellen“ auf dem Isemarkt: Kunden stehen Schlange
Stephan Grabows Mut wird belohnt: Die Kunden stehen Schlange. „Freitags ist immer besonders viel los, da arbeiten wir manchmal zu dritt im Wagen.“ Die absoluten Besteller seien die Sorten Rind-Chili, Iberico-Chili und Rind-Bergkäse. Doch auch für die ganz verrückten Varianten kämen Fans regelmäßig vorbei.
Die ungewöhnlichen Fleischklopse gibt es jeden Dienstag und Freitag auf dem Isemarkt, kosten fünf bis sechs Euro und können auch im Tortilla-Wrap mit Extra-Käse bestellt werden. „Die Freakydellen bestehen zu 80 Prozent aus Fleisch“, sagt Grabow. Das Wildfleisch bezieht er direkt von einem Jäger aus dem Kreis Lauenburg (Schleswig-Holstein). Das Rentier kommt aus Finnland, der Elch aus Schweden und der Strauß von einer Farm in Mecklenburg-Vorpommern. Das Rind sei Bio-Qualität. Es gibt aber auch vegetarische Varianten aus Linsen oder Kichererbsen.
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Und wie schmeckt nun die Hirsch-Chili-Lakritz-Frikadelle im Wrap? Die MOPO machte den Test: Das Fleisch hat eine angenehme Schärfe, ist genau richtig gebraten. Am Rand der Frikadelle mischt sich ein spannender Lakritz-Geschmack dazu. Der Wrap ist schön knusprig. Doch in der Mitte der Frikadelle, wo sich das geballte flüssige Lakritz sammelt, wird es sehr intensiv und ganz schön salzig. Das nächste Mal starten wir lieber etwas harmloser.