Die Angeklagte (M) sitzt im Gerichtssaal neben ihrer Anwältin. Der 35-Jährigen Frau werden gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz vorgeworfen.
  • Die Angeklagte sitzt im Gerichtssaal neben ihrer Anwältin. Der 35-Jährigen Frau werden gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz vorgeworfen.
  • Foto: dpa | Markus Scholz

Falsche Kosmetikerin spritzte illegal Lippen auf – von der Konkurrenz verpfiffen?

Sie hat in elf Fällen ihren Kundinnen die Lippen mit Hyaloron aufgespritzt, obwohl sie gar nicht die erforderliche Ausbildung für den Beauty-Eingriff hatte: Nun hat das Amtsgericht die falsche Kosmetikerin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Die 35 Jahre alte Angeklagte wurde in elf Fällen gefährlicher Körperverletzung jeweils in Tateinheit mit Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt, wobei zwei Monate bereits als vollstreckt gelten. Grund: Die Taten liegen bereits drei Jahre zurück. Der Rest der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde die Einziehung des Geldes angeordnet, das die Frau mit ihren illegalen Dienstleistungen verdient hatte.

Eine Kundin hatte vor Gericht ausgesagt, dass die Angeklagte ihr entgegen der Absprache nicht nur die Unter- sondern auch die Oberlippe aufgespritzt hatte. Außerdem nutzte die Frau, die sich auf Instagram als Kosmetikerin präsentierte, für die Injektion des aufpolsternden Hyaloron keine Pens, sondern Spritzen. Das dürfen aber nur geschulte Profis. Entsprechendes Material fand die Polizei im Oktober 2020 bei einer Hausdurchsuchung.

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Die falschen Behandlungen flogen allerdings nicht durch die Beschwerden von Kundinnen auf, wie die Verteidigerin schon zu Prozessbeginn betont hatte. Sie mutmaßte, dass eine Konkurrentin hinter der Anzeige stecke.

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