Hamburger Gastro-Institution sucht neuen Betreiber – sonst droht das Aus
Früher trafen sich hier bekannte Regisseure und Schauspieler auf ein Schnitzel – heute ist die „Filmhauskneipe“ ein begehrter Treffpunkt für Jedermann in Ottensen. Deftige Hausmannskost trifft frische saisonale Küche: Das Konzept von Wirt Ewald Kuhn geht auf. Seit fast 40 Jahren ist er schon Teil des Teams. Doch nun macht der 68-Jährige Schluss – und sucht einen Nachfolger für sein Lokal.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Früher trafen sich hier bekannte Regisseure und Schauspieler auf ein Schnitzel – heute ist die „Filmhauskneipe“ ein begehrter Treffpunkt für Jedermann in Ottensen. Deftige Hausmannskost trifft frische saisonale Küche: Das Konzept von Wirt Ewald Kuhn geht auf. Seit fast 40 Jahren ist er schon Teil des Teams. Doch nun macht der 68-Jährige Schluss – und sucht einen Nachfolger für sein Lokal.
Als Tellerwäscher hat Ewald Kuhn 1984 in der „Filmhauskneipe“ angefangen – seit 24 Jahren ist er Inhaber des beliebten Lokals an der Friedensallee (Ottensen). Hausmannskost wie Kässpätzle, Fischsuppe mit Aioli und Bratkartoffeln bringt er hier auf den Tisch.
Doch jetzt hat er genug. „Der Standort ist optimal, es läuft gut. Aber mit 68 Jahren ist es an der Zeit aufzuhören“, sagt er zur MOPO. „Das geht auf meine Knochen.“
„Filmhauskneipe“: Wirt hört auf und sucht einen Nachfolger
Den Mietvertrag hat Ewald Kuhn schon gekündigt. Nun wünscht er sich, dass ein neuer Pächter gefunden wird, der seine „Filmhauskneipe“ übernimmt. „Ich hätte gerne, dass das Konzept einer gehobenen Kneipenküche bleibt. Schickimicki gibt es doch schon genug“, sagt er. Ob das klappt oder ob doch etwas ganz anderes in den Räumen eröffnet, ist noch unklar.
Die Zeisehallen gehören dem Immobilienunternehmen „Procom“. Ein Sprecher sagt zur MOPO: „Zumindest bis ins nächste Jahr hinein wird Ewald Kuhn seinen Betrieb noch weiterführen. Für die Zeit danach gibt es bereits Interessenten für die Fläche, aber noch keine Entscheidung.“
Auch die Fläche des ehemaligen „Filmhauses“ neben der Kneipe und die Räume, in denen zuletzt der Bioladen „Stückgut“ war, sollen laut „Procom“ neu vermietet werden.
Das könnte Sie auch interessieren: Vicky Leandros: Hier gehe ich in Hamburg am liebsten essen
Ende der 70er Jahre ist die „Filmhauskneipe“ im Konferenzraum der ehemaligen Schiffsschraubenfabrik entstanden. Damals wurde auch das „Hamburger Filmhaus“ in den Zeisehallen gegründet, in dem etliche Filmemacher arbeiteten. Und so wurde die Kneipe zu einem beliebten Treffpunkt von Künstlern. Der berühmte Kameramann Michael Ballhaus, Schauspieler Hark Bohm und Regie-Star Fatih Akin haben hier schon gegessen.
Ewald Kuhn möchte die nächsten Monate noch selbst mit anpacken, bis ganz zum Schluss. Und dann? „Will ich schlafen! Erst mal schlafen!“, sagt er und lacht. „Da halte ich es wie Angela Merkel.“