Kurioser Flohmarktfund in Hamburg: Das seltsame Wappen des Bundesministers
Gestatten, ich bin Thomas Hirschbiegel, der MOPO-Flohmarktfuchs. Seit mehr als 50 Jahren besuche ich jede Woche Märkte im Norden und kaufe historische Dokumente, alte Fotos und alles, was mit Hamburg zu tun hat. Aber auch bei Design der 70er Jahre oder einer schönen alten Armbanduhr kann ich zu oft nicht widerstehen. In der MOPO präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen meine neuesten Schätze. Heute: das seltsame Wappen des Bundesministers.
Gekreuzte Bajonette, ein Anker und eine Pilotenschwinge – dieses „Wappen“ entdeckte ich auf dem Flohmarkt Schmuggelstieg in Langenhorn/Ochsenzoll. Fünf Euro hab ich bezahlt und erst nach dem Kauf entzifferte ich den Namen auf einem Schildchen unter dem Teil: „Exc. Kai-Uwe von Hassel“ und wurde hellwach. Der Mann war einmal ein sehr bekannter deutscher Politiker gewesen.
Neben dem Namen stand auf dem Schildchen auf Türkisch: „Erinnerung an die türkischen Streitkräfte“ und das Datum: „1. Mai 1964“. Wer also war dieser von Hassel?
Gestatten, ich bin Thomas Hirschbiegel, der MOPO-Flohmarktfuchs. Seit mehr als 50 Jahren besuche ich jede Woche Märkte im Norden und kaufe historische Dokumente, alte Fotos und alles, was mit Hamburg zu tun hat. Aber auch bei Design der 70er Jahre oder einer schönen alten Armbanduhr kann ich zu oft nicht widerstehen. In der MOPO präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen meine neuesten Schätze. Heute: das seltsame Wappen des Bundesministers.
Gekreuzte Bajonette, ein Anker und eine Pilotenschwinge – dieses „Wappen“ entdeckte ich auf dem Flohmarkt Schmuggelstieg in Langenhorn/Ochsenzoll. Fünf Euro hab ich bezahlt und erst nach dem Kauf entzifferte ich den Namen auf einem Schildchen unter dem Teil: „Exc. Kai-Uwe von Hassel“ und wurde hellwach. Der Mann war einmal ein sehr bekannter deutscher Politiker gewesen.
Neben dem Namen stand auf dem Schildchen auf Türkisch: „Erinnerung an die türkischen Streitkräfte“ und das Datum: „1. Mai 1964“. Wer also war dieser von Hassel?
Kai-Uwe von Hassels bewegte Vergangenheit
Geboren wurde der Mann am 21. April 1913 in Deutsch-Ostafrika als Sohn eines Hauptmanns der „Schutztruppe“ der damals deutschen Kolonie im heutigen Tansania. Nach Ende des Ersten Weltkriegs zog der Offizier nach Glücksburg und sein Sohn Kai-Uwe besuchte später die „Deutsche Kolonialschule“, kehrte als Landwirt nach Afrika zurück.

Im Zweiten Weltkrieg diente der Leutnant von Hassel als Dolmetscher beim legendären Admiral Wilhelm Canaris. Canaris war damals Chef des deutschen Militärgeheimdienstes, er schloss sich dem Widerstand gegen Hitler an und wurde 1945 im KZ Flossenbürg ermordet.
Flohmarkt-Fund stammt von Bundesminister
Kai-Uwe von Hassel ging schon 1947 in die Politik, wurde Bürgermeister von Glücksburg. Der CDU-Politiker machte in Schleswig-Holstein eine Blitz-Karriere und wurde 1954 Ministerpräsident im nördlichsten Bundesland. Als Verteidigungsminister Franz Josef Strauß 1962 über die „Spiegel-Affäre“ stolperte, berief die CDU Kai-Uwe von Hassel als Nachfolger.
Und da wären wir bei meinem Flohmarkt-Fund. Vermutlich hat von Hassel als deutscher Verteidigungsminister in der Türkei Truppen besucht und als Erinnerung die Plakette erhalten.
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1969 schied von Hassel aus der Bundesregierung aus, wurde Bundestagspräsident. Der Politiker musste später schwere Schicksalsschläge verkraften. Sein Sohn Joachim, Oberleutnant der Marine, verunglückte 1970 als 29-jähriger Jetpilot mit einem „Starfighter“ tödlich. Von Hassels Frau Elfriede nahm sich ein Jahr später das Leben. Kai Uwe von Hassel erlag 1997 bei der Karlspreis-Verleihung in Aachen einem Herzinfarkt.