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Mehrere Tausend Kastanien prägen das Stadtbild. Doch diese Baumart hat es schwer (Symbolbild).
  • Mehrere Tausend Kastanien prägen das Stadtbild. Doch diese Baumart hat es schwer (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Darum wurden mehr als 900 Kastanien in Hamburg gefällt

In Hamburg gibt es gut 226.000 Straßenbäume. Die meisten davon sind Stieleichen – aber auch mehrere Tausend Kastanien prägen das Stadtbild. Doch diese Baumart hat es schwer: Trockenheit, Schädlinge und eine Krankheit setzen ihr zu. Das hat Folgen.

So gingen zwischen 2013 und 2021 nach Angaben der Umweltbehörde 918 Rosskastanien in Hamburg verloren. Sie alle waren von der sogenannten Komplexkrankheit befallen – einer von Bakterien ausgelösten Baumkrankheit. Die ist das Symptom eines Bakterienbefalls, der 2007 zum ersten Mal in der Hansestadt registriert wurde.

Der Befall dieses eingeschleppten Bakteriums (Pseudomonas syringae pv. aesculi) führte etwa fünf Jahre später erstmals zum Rosskastaniensterben im öffentlichen Grün der Stadt. Aktuell leiden den Angaben zufolge rund 15 Prozent der Hamburger Rosskastanien unter der Krankheit. Dem digitalen Straßenbaumkataster zufolge gibt es in der Hansestadt gut 226.000 Straßenbäume, etwa 5700 davon sind Kastanien.

Komplexkrankheit: Hunderte Kastanien in Hamburg gefällt

Das passiert bei der Komplexkrankheit: Dort, wo das Bakterium ins Holz des Baumes eingedrungen ist, stirbt Rindengewebe ab. „Dort siedeln sich dann holzzerstörende Pilze an und führen zu einer Weißfäule im Holzkörper. Das Bakterium ist sozusagen der Türöffner und die Besiedlung mit den Pilzen führt zu einer Komplexkrankheit“, erläuterte ein Behördensprecher.

Das Problem: Die deshalb abgestorbenen Bäume sind dann nicht mehr sicher und es besteht die Gefahr, dass beispielsweise Äste abbrechen. Im Fachjargon heißt das, dass die Bäume nicht mehr verkehrssicher sind – dann müssen sie gefällt werden.

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Die Symptome sind übrigens erst im Herbst, Winter und Frühjahr erkennbar. Wenn bereits im Sommer Kastanien durch braune, kümmerliche Blätter wie im Herbst aussehen, liegt das nicht an der Komplexkrankheit, sondern an der Miniermotte. Die gibt es in Hamburg seit etwa 2000, sie hat nichts mit der Komplexkrankheit zu tun. Diesem Schädling kann die Stadt nach eigenen Angaben aber durch eine kontinuierliche Laubentfernung für das Folgejahr gut entgegenwirken. (mp/dpa)

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