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  • Foto: dpa

Bericht zeigt: Zahl der Salafisten in Hamburg geht zurück – trotzdem keine Entwarnung

Entgegen dem Bundestrend nimmt die Zahl der Salafisten in Hamburg seit dem vergangenen Jahr erstmals wieder ab. Beim Verfassungsschutz zeigte man sich erfreut über die Entwicklung – trotzdem könne von Entwarnung keine Rede sein.

Zuletzt war die Zahl der Salafisten deutlich gestiegen: Gab es 2014 noch rund 400 in Hamburg, seien es 2017 mit 800 etwa doppelt so viele gewesen. In den ersten Monaten dieses Jahres habe man einen leichten Rückgang der Zahl der Anhänger der sogenannten sunnitisch-islamistischen Strömung beobachtet. Nach Angaben des Verfassungsschutzes lebten derzeit 714 Salafisten in der Stadt, 15 weniger als noch im Januar.

Hamburger Verfassungsschutz: Salafistenszene nach wie vor stark

428 der Hamburger Islamisten seien den Angaben zufolge deutsche Staatsbürger, 212 von ihnen hätten aber noch einen zweiten Pass. Salafisten lehnten sogenannte „menschengemachte“ Gesetze sowie die parlamentarische Demokratie ab und strebten eine „göttliche“ Rechtsordnung an, heißt es von der Behörde. Personen würden allerdings erst dann als Gefährder eingestuft, wenn sie politische Straftaten von extremer Bedeutung begehen könnten, heißt es weiter.

Marco Haase, Sprecher des Hamburger Verfassungsschutzes, zeigte sich in Zusammenhang mit den rückläufigen Zahlen zwar vorsichtig erfreut, wies aber auch darauf hin, dass Hamburg nach wie vor eine vergleichsweise starke salafistische Szene habe.

Zahl der Salafisten auf Bundesebene ansteigend

Haase betonte auch, dass die Entwicklung in Hamburg gegen den Bundestrend stehe. Deutschlandweit nehme die Zahl der Salafisten weiter leicht zu. Haase: „Dieser Trend hat aber deutlich an Dynamik verloren“. Gründe dafür seien Aufklärungsarbeit und Verbote von Infoständen.

Hamburg: Verfassungsschutz lobt Sicherheitsbehörden

Torsten Voß, Chef des Hamburger Verfassungsschutzes, hat bereits in einem früheren Mopo-Interview darauf hingewiesen, dass die Beobachtung und Aufklärung des Islamismus ein Schwerpunkt des Hamburger Verfassungsschutzes bleibe.

Aktuell führt der Hamburger Verfassungsschutz den Rückgang der Zahlen auf „die erfolgreiche Arbeit von Hamburgs Sicherheitsbehörden“ zurück. Zudem habe die Terrororganisation „Islamischer Staat“ durch territoriale Niederlagen und reduzierte Aktivität an Bedeutung verloren. (aps)

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