Neue Attraktion: Wie das Miniatur-Wunderland jetzt auch seine Besucher schrumpft
Wir stehen im Kreis, es rauscht und rattert und langsam bewegt sich eine Art Portal auf uns nieder. Kurze Zeit später sind wir so klein, dass eine Mitarbeiterin des Miniatur Wunderlandes uns mühelos mit einer Pinzette anheben und durch den Raum tragen kann. Wir landen im Panoramawaggon eines Zuges und fahren los – auf eine Virtual-Reality-Abenteuerreise quer durch die Modelleisenbahn-Landschaft in der Speicherstadt.
Was klingt wie ein Traum, können Besucher der neuen Attraktion wirklich erleben: einfach den Helm mit der Bildschirm-Brille und dem Mikrofon ausetzen und los geht’s in die virtuelle Welt!
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Wir stehen im Kreis, es rauscht und rattert und langsam bewegt sich eine Art Portal auf uns nieder. Kurze Zeit später sind wir so klein, dass eine Mitarbeiterin des Miniatur Wunderlandes uns mühelos mit einer Pinzette anheben und durch den Raum tragen kann. Wir landen im Panoramawaggon eines Zuges und fahren los – auf eine Virtual-Reality-Abenteuerreise quer durch die Modelleisenbahn-Landschaft in der Speicherstadt.
Was klingt wie ein Traum, können Besucher der neuen Attraktion wirklich erleben: einfach den Helm mit der Bildschirm-Brille und dem Mikrofon ausetzen und los geht’s in die virtuelle Welt!
In einem Zeitraum von eineinhalb Jahren haben Programmierer, Techniker und Tüftler gleich mehrere Entdeckertouren auf die Beine gestellt, bei der die Besucher das Gefühl bekommen, sie wären Teil der größten Modelleisenbahn der Welt. Das Projekt mit dem Namen „Yullbe Wunderland“ entstand in Kooperation mit dem Europa-Park, wo es bereits eine solche Attraktion gibt.
Die Gründer Frederik und Gerrit Braun und Stephan Hertz haben schon vor mehreren Jahren zusätzliche 3000 Quadratmeter in dem Lagerhaus angemietet, in dem sich das Miniatur-Wunderland befindet. Auf 750 Quadratmetern davon sind jetzt zwei Räume entstanden, in denen die Besucher sich entweder auf eine 10-minütige oder eine 30-minütige Schrumpf-Reise durch die kleine Welt begeben können. Daneben gibt es zum Start auch drei Fantasiewelten des Europa-Parks zu erleben.
Zwei Millionen Euro Investition mitten in der Pandemie
Maximal sechs Gäste ab zehn Jahren können die Tour gleichzeitig erleben. Über Mikrofone an den Helmen können sie miteinander kommunizieren. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin, denn zwischendurch wird mir schon etwas mulmig: Wir verlassen den Zug, fliegen mit einem Ballon und fahren mit einem überdimensionalen Fahrstuhl. Zwischendurch können wir uns beim gegenseitigen Nass-Spritzen mit dem Wasserschlauch der Feuerwehr im Wunderland-Dorf Knuffingen und auf einer Party mit tanzenden Kühen entspannen.
Mit der Planung des „Yullbe Wunderlandes“ für zwei Millionen Euro mitten im Corona-Lockdown haben die drei Gründer alles auf eine Karte gesetzt. „Die zusätzlichen 3000 Quadratmeter in dem Lagerhaus hatten wir schon vor der Pandemie als „Vorrat“ für Wunderland-Erweiterungen und Werkstätten gemietet. Das war eine riesige Investition, aber zu dem Zeitpunkt kein Problem – es war ja immer voll, wir hatten jedes Jahr mehr Gäste“, berichtet Frederik Braun im Gespräch mit der MOPO.
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„Dann kam die Pandemie und wir saßen auf horrenden Mietkosten und leeren Räumlichkeiten. Wir wollten uns etwas überlegen, um wenigstens einen Teil der Fläche mittelfristig nutzbar zu machen. Und dann haben wir diese zwei Millionen Euro nach dem Motto „friss oder stirb“ in die Hand genommen.“ Bestärkt habe sie die Vorstellung, nach der Pandemie mit einer „Riesen-Attraktion“ zu starten, während alle anderen sich noch berappeln, sagt Frederik Braun.
Das kostet eine VR-Reise durch das Miniatur-Wunderland
Das VR-Erlebnis kommt gut an. Journalisten, Partner und ausgewählte Wunderland-Gäste durften es bereits ausprobieren und Feedback geben, bevor es am 1. April für alle Besucher geöffnet wird. Für eine zehnminütige Tour bezahlt ein Besucher zwölf Euro, bei der 30-minütigen sind es 29 Euro. Auch Kombi-Tickets mit der Modelleisenbahn werden angeboten.
Meine Mitstreiter und ich müssen all die neuen Eindrücke nach unserer halbstündigen Reise erst einmal verarbeiten. In einem sind wir uns aber einig: Diese dreißig Minuten sind wie im Flug vergangen. Ich komme gern nochmal wieder – vielleicht mit einer Tablette gegen Flugangst intus.