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Ein Luftfilter in einem Klassenzimmer
  • Einige Schulen setzen Luftfiltergeräte als Maßnahme gegen das Coronavirus ein.
  • Foto: dpa-Bildfunk

Luftfilter für Schulen: Darum wartet Hamburg noch ab

Für manche sind Luftfilter die Lösung für einen Corona-sicheren Schulbetrieb – andere bezweifeln ihre Wirksamkeit. Einen Überblick, wie viele Schulen solche Filter nutzen, haben die Bundesländer nicht. Doch viele haben über das Förderprogramm des Bundes bereits Anträge für Filteranlagen gestellt. Hamburg wartet weiter ab.

Andere Bundesländer machen es vor: So hat etwa Bayern Anträge für Luftfilter in 14.000 Räumen in Schulen gestellt. In Nordrhein-Westfalen wurden aus einem 50-Millionen-Euro-Programm bisher Fördergelder in Höhe von knapp 20 Millionen Euro beantragt. Berlin hat nach eigenen Angaben die Anschaffung von rund 8000 mobilen Luftfiltern mit 14,6 Millionen Euro gefördert. In Thüringen haben Schulträger bis jetzt gut 3,6 Millionen Euro aus einem entsprechenden Schulsanierungsprogramm abgerufen.

Gibt es doch Luftfilter für Hamburgs Schulen?

Andere Länder setzen vor allem weiter auf das Lüften über die Fenster und verweisen auf die Empfehlungen des Umweltbundesamtes, wonach zumindest mobile Luftfilter nur eine Ergänzung zum Lüften sein könnten. Mobile Geräte seien zu laut und große Umbaumaßnahmen auch nicht die Lösung. So ist es auch in Hamburg: „In erster Linie haben wir uns an den Empfehlungen des Umweltbundesamtes orientiert“, sagt Peter Albrecht, Sprecher der Hamburger Schulbehörde, der MOPO.

Außerdem verwies Albrecht auf die S3-Leitlinie „Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen“, die offiziell nur bis Ende Mai gilt und neu geprüft werden soll. Er betonte, dass dies aber nicht bedeute, dass die Leitlinie automatisch keine Gültigkeit mehr habe.

Luftfilter in Schulen: Hamburg wartet Studien ab

Dass es auf lange Sicht Luftfilter für Hamburgs Schulen gibt, schließt er nicht aus. „Erkenntnisse zur Delta-Variante sind in den bislang veröffentlichten Studien und Empfehlungen noch nicht berücksichtigt, das liegt in der Natur der Sache bei einer neu auftretenden Variante“, so Albrecht. Die Schulbehörde habe neue Entwicklungen und Erkenntnisse rund um die Mutanten im Blick und passe ihre Maßnahmen dann gegebenenfalls an. „Das betrifft auch die Frage, ob es valide Erkenntnisse gibt, die den Einsatz von Luftfiltern insbesondere in der kalten Jahreszeit für sinnvoll erscheinen lassen“, so Albrecht.

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Langfristig sprechen sich die Experten des Umweltbundesamtes dafür aus, Schulen mit Wärmetauschanlagen auszustatten. Bei solchen Lüftungsanlagen wird Frischluft von außen angesaugt und gleichzeitig durch die nach außen strömende Abluft erwärmt. Das sei die nachhaltigste Lösung für den Abtransport von Viren, verbrauchter Luft und Feuchte. In Neubauten ist das mit einer zentralen Lüftungsanlage am einfachsten umzusetzen, in bestehenden Schulgebäuden wären aufwendige Umbauten nötig. (mhö/dpa)

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