„Heute bin ich ein stolzer Trainer“ – die Towers schnupperten an ihrem ersten Sieg
Die 19. Niederlage in Folge wurde es, aber die Hamburg Towers nehmen aus dem Eurocup auch ein bisschen Zuversicht mit nach Hause. Bei Slask Wroclaw gab es ein 81:92 (46:49) – nach einem Auftritt, der für den Bundesliga-Abstiegskampf durchaus Mut macht.
Es ist schon lange her, dass die Hamburg Towers einen gegnerischen Trainer nach nur 267 Sekunden zum Eingreifen gezwungen haben. Im schlesischen Wroclaw/Breslau war es so weit: Die Verteidigung der Türme agierte aufmerksam und zwang die Slask-Spieler zu ungünstigen Würfen, auf der Gegenseite saß der erste Dreier von Niklas Wimberg, Zacharie Perrin zelebrierte einen Alley Oop und LJ Thorpe stellte mit seinem zweiten Korb auf 11:4 – die Auszeit von Slask-Coach Ainars Bagatskis war die logische Folge.
Bis zum 17:10 blieben die Türme konzentriert, ehe der 18-malige polnische Meister wieder herankam. Dennoch: Die Wilhelmsburger nahmen einen hauchdünnen Vorsprung von 23:22 in die erste kleine Pause mit. Und den so oft gesehenen Einbruch ließen sie auch aus – und das, obwohl der erkrankte Carlos Stewart in Hamburg geblieben war.
Zur Halbzeit liegt Wroclaw vorn
Justin Edler-Davis versenkte einen Dreier zum 30:29, November-Neuzugang Martin Breunig traf zum 39:35 – die Führung hatte bis weit ins zweite Viertel Bestand. „Haltet das Tempo bei euren Angriffen hoch“, beschwor Towers-Trainer Benka Barloschky sein Team, als es in den letzten Minuten der ersten Hälfte ein wenig den Faden verlor. Zur Halbzeit lagen die Polen mit 49:46 knapp vorn.
Im dritten Viertel leisteten sich die Hamburger zu viele offensive Schwächen. Grey, Perrin und Kenneth Ogbe verfehlten das Ziel, gegen Breunig wurde ein Offensivfoul gepfiffen. Es war eher eine Aneinanderreihung kleiner Schwächen als ein völliger Zusammenbruch, nach dem über Minuten gar nichts mehr geht – und die Towers kämpften sich wieder zurück. Wimberg verkürzte mit einem weiteren Dreier auf 63:67, die Hamburger gingen mit vier Punkten Rückstand ins letzte Viertel.
Edler-Davis verkürzt auf 81:83
„Wir müssen diese Wand durchbrechen“, forderte Barlosxchky sein Team beim Zwischenstand von 69:79 auf. Von Ratlosigkeit oder Verzweiflung war beim Coach auch nach 18 Niederlagen in Folge nichts zu bemerken. Mit aggressiver Verteidigung kam sein Team noch einmal heran, Perrin gelang ein Dunk zum 78:83, Edler-Davis verkürzte mit einem ganz starken Dreier auf 81:83. 141 Sekunden vor Schluss rochen die Hamburger am ersehnten ersten Sieg.
Doch während Wroclaw verlässlich von der Freiwurflinie traf, blieben die Dreier-Versuche von Edler-Davis, Wimberg und Thorpe erfolglos. So stand am Ende dann doch eine Niederlage mit elf Punkten Differenz, die den engen Spielverlauf nur ungenau wiedergab. „Zuletzt hatten wir das Spiel verloren, heute haben wir zusammengehalten“, resümierte Barloschky: „In den letzten Minuten hat ihre Qualität das Spiel für den Gegner entschieden, aber heute bin ich ein sehr stolzer Cheftrainer meiner Mannschaft.“
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Perrin sammelte 19 Punkte, der junge Franzose war damit der mit Abstand erfolgreichste Hamburger. Edler-Davis (14), Thorpe (13), Ogbe (12) und Wimberg (10) warfen ebenfalls zweistellig. Am Wochenende haben dei Türme spielfrei, am Mittwoch darauf geht es im Eurocup im slowenischen Ljubljana weiter.
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