Tischtennis-Ikone Boll hat Angst vor dem Abschied – und weiß schon, was danach kommt
Timo Boll verspürt vor der letzten Woche seiner langen Laufbahn reichlich „Lampenfieber“, hat aber auch „ein bisschen Angst“ vor dem Schlussstrich unter seiner erfolgreichen Tischtennis-Karriere. „Es fühlt sich alles viel intensiver an. Man überdenkt noch mal alles, man trainiert auch noch mal richtig hart. Das macht mir aktuell sehr viel Spaß, aber man wird auch verdammt wehmütig“, berichtete der 44-Jährige im ZDF-Sportstudio.
Am kommenden Sonntag wird der Rekord-Europameister von Borussia Düsseldorf im Bundesliga-Finale in Frankfurt seine Karriere beenden, die Düsseldorfer bekommen es dabei mit TTF Liebherr Ochsenhausen zu tun. Der frühere Weltranglistenerste kämpft im letzten Duell seiner Laufbahn um seine 15. nationale Meisterschaft.
NBA-Legende Nowitzki gibt Boll Karriere-Tipps
Beim letzten großen Auftritt werden sich unter den rund 4000 Zuschauern viele Freunde und Familie tummeln, auch Bolls Kumpel Dirk Nowitzki hat sich angekündigt. Von der NBA-Ikone, berichtete Boll am Samstagabend, habe er sich viele „gute Tipps“ für den Moment des Karriere-Endes abholen können. „Er hat immer zu mir gesagt: Spiel so lange, wie du kannst. Es gibt nichts Schöneres, als Sportler zu sein. Aber mach dir auch keine Sorgen um das Leben danach. Das ist auch super schön. Und dann werden wir gemeinsam in den Urlaub fahren und werden auch eine gute Zeit haben.“

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Sportlich hofft Boll zum Abschied noch einmal eine Trophäe in die Höhe zu recken. Im Champions-League-Finale hatten sich die Düsseldorfer in der Vorwoche dem 1. FC Saarbrücken geschlagen geben müssen. Gegen Ochsenhausen sei man nun „eher Außenseiter“, meinte Boll, der aber natürlich „immer ehrgeizig“ sei und natürlich „gewinnen“ wolle. Dass alle Blicke auf ihn gerichtet sind, kreiere dabei „ein bisschen Druck in mir, mehr als sonst“.
DTTB-Karriere beendete Boll bereits bei Olympia 2024
Seine Nationalmannschaftskarriere hatte Boll nach den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer beendet. Bei den Rheinländern, für die er seit 2006 spielt, hängte er allerdings noch ein Jahr dran. Nun aber ist das Ende in Sicht.
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Für die Karriere nach der Karriere befindet sich Boll in Gesprächen. Er wisse schon, was er machen wolle, „das ist aber noch nicht spruchreif“, sagte er. Sicher ist: Seinem Sport will er auf keinen Fall den Rücken kehren. „Tischtennis wird für immer meine Leidenschaft und meine große Liebe bleiben.“ (sid/vb)
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