Sebastian Baez und Alejandro Davidovich Fokina im Ruderboot

Sebastián Báez (2. von l.) und Alejandro Davidovich Fokina (3. von l.) im Ruderboot Foto: WITTERS

Staunen auf der Alster: Tennis-Superstars steigen plötzlich ins Ruderboot

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Aktiv auf ungewohntem Untergrund: Am Sonntag verließen vier Tennis-Spieler die Courts vom Rothenbaum-Turnier, um sich auf der Alster im Rudern zu üben. Ein russisch-kanadisches Duo machte dabei eine gute Figur.

Erst stehen Félix Auger-Aliassime, Sebastián Báez, Alejandro Davidovich Fokina und Andrey Rublev noch auf dem Steg der Rudergesellschaft Hansa am linken Alsterufer. Sie posieren mit ihren gewohnten Arbeitsgeräten, Tennisschläger und Bällen, die sie hin und her jonglieren, ohne dass auch nur eine Filzkugel ins nahe Wasser platscht. Dann macht Rublev für alle noch schnell ein Selfie. „My face, madre mia!“, ruft der Russe im internationalen Tennis-Kauderwelsch, ehe es ernst wird: Báez und Davidovich Fokina werden an die Maschine gebeten, um elementare Ruderbewegungen einzutrainieren. „Ich habe jetzt schon einen Krampf”, scherzt Davidovich Fokina noch vor seinem ersten Zug an der Maschine.

Rudern für die Tennis-Stars ungewohnt

Irgendwann ist genug geübt, auf in die Boote! Die beiden Gig-Doppelvierer „Aller” und „Jade” liegen bereit, um je zwei Tennis-Cracks mit zwei Ruder:innen der RG Hansa und einer Steuerfrau zu beherbergen. Für die 14 Meter langen Boote ist es auch ein Testlauf für den 20. Juli, wenn sie beim Charity-Event „Rudern gegen Krebs” Verwendung finden. Eine Offizielle sammelt Telefone und Geldbörsen ein, Rublev macht ein paar Scherze, Báez hat Probleme, seine Füße zu fixieren. „Lasst niemals die Riemen los!“, wird noch einmal eindringlich vom Fachpersonal gewarnt – und dann macht sich das Quartett auf zu seinem assistierten Alstertörn.


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Die Geschicke sind dabei klar verteilt. Die „Aller” zieht rasch davon, Rublev und Auger-Aliassime beweisen erstaunliche Geschicklichkeit auf dem fremden Terrain. Er rudere als Trainingsmaßnahme gerne mal auf dem Ergometer, verrät Auger-Aliassime: „Aber das hier ist etwas ganz anderes.” Zum Auftakt der Hamburg Open wartet der Deutsche Daniel Altmaier, im Viertelfinale könnte der Kanadier auf den topgesetzten Lokalmatadoren Alexander Zverev treffen. „Zuletzt habe ich einige taktische Umstellungen versucht, die noch nicht so ganz geklappt haben”, bilanziert der 24-Jährige sein durchwachsenes Tennisjahr, in dem er schon drei Turniere verletzt abbrechen musste. Im Ruderboot kann er sich jedenfalls gut am Riemen reißen.

Báez und Davidovich Fokina tun sich schwer im Ruderboot

Bei Báez und Davidovich Fokina klappt es mit dem Takt dagegen nicht so recht, als Tennis-Doppel würden sie wohl besser kooperieren als auf den Mittelpositionen im Boot. „Mein armer Rücken, ich bleibe lieber beim Tennis”, seufzt Davidovich Fokina, als er nach einer verlorenen Wettfahrt wieder festen Boden unter den Füßen hat. In der ersten Rothenbaum-Runde muss der Spanier gegen den Franzosen Gaël Monfils antreten, dann hoffentlich ohne Rückenschmerzen. Sein Mitstreiter lässt sich die gute Laune nicht verderben. „Das war toll, ich hatte so etwas noch nie ausprobiert”, sagt Báez: „Man spürt schnell, wie anstrengend Rudern für den Oberkörper ist. Das waren ganz viele neue Erfahrungen für mich.”

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Auf dem Tennisplatz muss der 24-jährige Argentinier am Montag gegen seinen Landsmann Camilo Ugo Carabelli ran, auf Zverev könnte er erst am Samstag im Finale treffen. „In Hamburg habe ich mein allererstes Profimatch gewonnen, schon deshalb ist es immer eine Freude, hierhin zurückzukommen”, sagt der 33. der Weltrangliste noch, ehe er sich mit einer Reporterin aus Buenos Aires in ein längeres Gespräch auf Spanisch vertieft.

Andrey Rublev: „Das hat wirklich Spaß gemacht“

„Das hat wirklich Spaß gemacht, eine tolle Erfahrung”, beschreibt Rublev sein Ruder-Erlebnis und scherzt: „Ich bin beeindruckt. Vor allem, dass man sich kaum verletzten kann.” Der russische Putin-Kritiker changiert gerne zwischen Schabernack und Melancholie, sportlich verliefen die letzten Monate für den 27-Jährigen wechselhaft. „Zuletzt habe ich oft verloren, vielleicht mögen mich die Fans ja gar nicht mehr”, antwortet er auf die Frage, warum so viele Zuschauer:innen ihn anfeuern und mit selbstgebastelten Schildchen unterstützen. „Aber ganz im Ernst”, sagt Rublev dann: „Dafür bin ich wirklich dankbar.”

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Am Montag gegen den Bosnier Damir Dzumhur dürfte ihm reichlich Unterstützung von den Rängen gewiss sein – bis zu einem möglichen Halbfinale gegen Zverev am Freitag. Rublev will länger in der Stadt bleiben. „Ich kann gar nicht sagen, warum ich Hamburg so mag”, führt er aus: „Es ist eine schöne und ruhige Stadt mit schöner Natur und guten Restaurants. Das passt einfach gut zu mir.” Und rudern kann man in ihr auch.

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