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  • Marvin Knoll (r.) machte beim Pokal-Debakel in Elversberg ein schwaches Spiel – wie fast alle Spieler des FC St. Pauli.
  • Foto: Wagner/Witters/Pool/Witters

St. Paulis Sechs-Frage: Muss Knoll um seinen Startelf-Platz in Bochum bangen?

Beim Pokal-Debakel in Elversberg war die Hintermannschaft des FC St. Pauli ein Hühnerhaufen. Nicht nur die Abwehrkette hielt nicht, auch das defensive Mittelfeld ließ dem Viertligisten beim 2:4 erschreckend viel Spielraum. Marvin Knoll und Afeez Aremu konnten als Doppel-Sechs für keinerlei Stabilität sorgen, hatten individuell und als Duo große Probleme. Wird das Tandem gesprengt?

Ein Auftritt wie der im Saarland schreit geradezu danach, eine Mannschaft umzukrempeln. Andererseits war das Versagen derart kollektiv, dass Trainer Timo Schultz vor seinem Zweitliga-Debüt als Cheftrainer nahezu die komplette Startelf umbauen müsste. 

Dennoch scheint eine Veränderung im defensiven Mittelfeld möglich, denn Rico Benatelli hatte in Elversberg nach seiner Einwechslung in der 60. ein überzeugendes Spiel gemacht und sogar ein Tor erzielt.

FC St. Pauli: Rico Benatelli hofft auf Startelf in Bochum

Der 28-Jährige rechnet sich Chancen auf einen Einsatz von Beginn an aus. „Ich hoffe, dass ich in der Startelf stehe.“ Er bescheinigt sich eine „gute Vorbereitung“ im Training und in den Testspielen.

Benatelli rein – das ist eine Option. Aber wer müsste dann raus? Knoll oder Aremu?

Eine knifflige Frage für Trainer Schultz, die auch Brisanz birgt. Nach einer Saison zum Vergessen unter Ex-Coach Jos Luhukay hofft Knoll, zurück zu alter Stärke zu finden, und auch bei St. Pauli hofft und setzt man auf ein Wiedererstarken des bärtigen Abräumers. Schultz hat ihn gerade erst zum Vize-Kapitän bestimmt. Ein starkes Zeichen, das neben Vertrauen jedoch auch Erwartungen dokumentiert.

Marvin Knoll will zurück zu alter Stärke finden

Knoll gleich im ersten Saisonspiel auf die Bank zu setzen, wäre auch aufgrund der Signalwirkung durchaus heikel und ist deshalb eher unwahrscheinlich. Zudem hatte Knoll mit seinem Führungstreffer gegen Elversberg seine Torgefährlichkeit bewiesen, die die Kiezkicker nötig haben.

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Aremu erscheint auf den ersten Blick als der logischere Kandidat für einen Wechsel auf der Doppel-Sechs. Andererseits ist der im Sommer verpflichtete Nigerianer von Schultz und Sportchef Andreas Bornemann immer wieder als Wunschspieler für die Sechserposition gepriesen worden. Beim Testspiel gegen SönderjyskE spielte er stärker als Knoll.

Kann St. Pauli in Bochum auf die Härte von Aremu verzichten?

An Aremu schätzt St. Paulis sportliche Leitung insbesondere die Dynamik, Athletik und Aggressivität wurde hervorgehoben. Nicht gerade Eigenschaften, für die Benatelli steht, dessen Spiel sich vor allem durch Ballsicherheit, Übersicht und Präzision im Passspiel auszeichnet. Es sind andere Qualitäten.    

Auch der Faktor Erfahrung könnte bei der Wahl der Doppel-Sechs für das Montagabend-Flutlichtspiel eine Rolle spielen. Dieser spricht für eine Nominierung der Routiniers Knoll (29) und Benatelli (28) und gegen Aremu (20), der zudem die Zweite Liga noch nicht kennt.

St. Pauli: Für Knoll und Benatelli spricht die Erfahrung

Einiges spricht jedoch dafür, dass Schultz seinem favorisierten Sechser-Duo auch in Bochum das Vertrauen schenkt und die Chance gibt, sich für das Pokal-Debakel zu rehabilitieren. Es wäre die Lösung mit der geringsten Brisanz – aber auch die beste?  

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