Spannung im ausverkauften Stadion: Deutsche Rugby-Teams begeistern Tausende Hamburger
Vor ausverkauftem Haus mit 2.500 Zuschauern präsentierten sich die deutschen Rugby-Mannschaften bei den Hamburg 7s von ihrer besten Seite, voller Kampfgeist, Leidenschaft und Teamspirit.
Den Auftakt machten am Samstagmorgen die deutschen Frauen, die „GirlGang“, mit einem dominanten Auftritt gegen Georgien. Angetrieben vom Publikum gewannen sie mit 45:0 und sicherten sich eindrucksvoll den Einzug ins Viertelfinale.
Im Viertelfinale wartete auf die Rugby-Frauen Frankreich
Die Spannung war groß, denn der Viertelfinalgegner stand erst nach drei Tie-Breakern fest: Frankreich. Bereits am Vortag hatte man das favorisierte französische Team geschlagen, doch die Französinnen zählen zur absoluten Weltspitze und traten mit viel Erfahrung an, einige Spielerinnen waren bereits dreimal bei Olympia.

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Im Viertelfinale zeigte sich dann, warum Frankreich zu den Topteams gehört. Mit 31:19 siegten sie über Deutschland dennoch war es eine kämpferisch starke Leistung der deutschen Mannschaft. Trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands von 19 Punkten gaben die Spielerinnen nie auf. Jeder gewonnene Meter, jeder gestoppte Angriff wurde vom Publikum gefeiert, als sei ein Versuch erzielt worden.
Zimmat: „Wenn man hört, wie alle jubeln, fällt das Aufstehen viel leichter“
Nach dem Spiel zeigte sich Kapitänin Mette Zimmat stolz: „Mega. Ich kann es nicht glauben. Es gibt immer noch mal den extra Funken Energie. Ich habe selbst ein paar harte Hits eingesteckt, aber wenn man hört, wie alle jubeln, fällt das Aufstehen viel leichter.“
Sie betonte, wie eng das Spiel trotz Niederlage war: „Es waren nur kleine Einzelaktionen, die wir in der Verteidigung fixen müssen. Nichts, was wir nicht heute Abend noch besprechen und morgen besser machen können. Unser klarer Fokus liegt auf dem Spiel um Platz fünf gegen Belgien. Wir spielen hier gegen Profis, Frankreichs Spielerinnen waren teilweise schon dreimal bei Olympia. Wir sind semi-professionell. Da können wir verdammt stolz sein, auf so eine Leistung.“
Deutschland muss sich Spanien im letzten Gruppenspiel geschlagen geben
Auch das deutsche Männerteam, das „Wolfpack”, lieferte den Fans alles, was sie wollten. Nach einem durchwachsenen Freitag war klar: Gegen Spanien durfte man im letzten Gruppenspiel nicht mit mehr als 19 Punkten verlieren, um das Achtelfinale zu erreichen. Mutig gingen die Deutschen in Führung, zur Halbzeit stand es 12:7 für das „Wolfpack”, das zudem von einer spanischen Zeitstrafe profitierte. Doch in der zweiten Hälfte setzte sich die Routine der Spanier durch. Endstand: 26:12. Das reichte aufgrund des Punkteverhältnisses fürs Achtelfinale.

Und dort wartete erneut Spanien. Eine zweite Chance und eine deutlich bessere Vorstellung. „Wir haben diesmal weniger Fehler gemacht”, erklärte Bastian van der Bosch, der nach 15 Jahren sein letztes Turnier für Deutschland spielt. „Verändert haben wir nicht viel. Aber der Unterschied war einfach, dass wir weniger Fehler gemacht haben.”
Die Rugby-Männer scheiden im Achtelfinale gegen Spanien aus
Das Achtelfinale entwickelte sich zu einem echten Thriller. Die ersten fünf Minuten blieben punktlos, beide Teams kämpften erbittert um jeden Zentimeter. Dann brachte Gleitze die Sportanlage zum Beben. Spanien glich noch vor der Pause zum 7:7 aus. Nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff und seiner Einwechslung erzielte Umeh den nächsten Versuch, leider ohne Erhöhung. Spanien konterte und ging mit 14:12 in Führung. Die letzten Minuten waren an Dramatik kaum zu überbieten, Jubel, Aufschreie, Spannung pur. Der Spielstand blieb, Spanien siegte knapp.
Doch für das Publikum war klar: Das war eines der besten Spiele des Wochenendes. Nach dem Spiel sprach van der Bosch: „Aktuell ist natürlich noch ein bisschen die Frustration da, dass wir verloren haben. Aber ich glaube, morgen kann ich es noch mal genießen. Ich versuche, alles aufzusaugen. Seine internationale Karriere zu Hause zu beenden, davon träumen viele. Ich bin glücklich, dass ich diese Chance habe.”
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Trotz der knappen Niederlage blickt er optimistisch auf den Abschlusstag: „Man kann jetzt zehn Minuten enttäuscht und angepisst sein. Und dann ist der volle Fokus auf morgen. Da wollen wir uns so gut wie möglich vom Turnier verabschieden. Am besten mit zwei Siegen.“ Sowohl das „Wolfpack” als auch die „GirlGang” spielen am Sonntag um Platz fünf.
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