Anne Reischmann auf ihrem Fahrrad beim Ironman auf Hawaii

Anne Reischmann absolvierte in ihrer 13. Schwangerschaftswoche den Ironman auf Hawaii. Foto: imago/Beautiful Sports

Sie ist in der 13. Woche schwanger: Deutsche Top-Athletin meistert Ironman auf Hawaii

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Anne Reischmann startet in der 13. Schwangerschaftswoche bei der Ironman-WM – und kommt trotz extremer Hitze ins Ziel.

Als Anne Reischmann nach dem Zieleinlauf das ganz besondere Geschenk der „Ironman-Familie“ sah, explodierten ihre Gefühle endgültig. Mit dem Babystrampler vor Augen weinte die deutsche Triathletin Tränen puren Glücks, denn schließlich hatte sie die Hitze-Tortur von Hawaii „zu zweit“ gemeistert. Die 33-Jährige ging die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den abschließenden Marathon mit Nachwuchs im Bauch an – und schaffte es anders als zehn andere der insgesamt 54 Profi-Starterinnen ins Ziel.

Pünktlich zum Start: Ehemann verkündet „wunderbare Überraschung“

Als Reischmann im Morgengrauen am Kailua Pier ins Wasser gesprungen war, hatte ihr Ehemann Joel nahezu zeitgleich in einem gemeinsamen Instagram-Post die „wunderbare Überraschung“ gelüftet. Ihr Weg nach Kona habe „eine unerwartete Wendung genommen. Während meiner Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaften habe ich erfahren, dass ich schwanger bin“, verkündete die Ravensburgerin. Sie sei zwar bereits in der 13. Schwangerschaftswoche, dürfe in Absprache mit ihrem Ärzteteam aber starten.

Während beispielsweise die um den Sieg kämpfenden Taylor Knibb oder Lucy Charles-Barclay den Temperaturen von gut 30 Grad und der Luftfeuchtigkeit von annähernd 100 Prozent Tribut zollen mussten, hielt Reischmann tapfer durch. Sie kam als 31. mit einem Rückstand von 62 Minuten ins Ziel – und ließ damit 13 Profi-Sportlerinnen hinter sich. Doch das war alles Nebensache, für sie stand das emotionale Erlebnis auf Big Island über dem Ergebnis.

„Ereignis, von dem ich seit Jahren geträumt habe“

„Wie ihr euch vorstellen könnt, haben sich meine Pläne und Ziele für Kona schlagartig geändert“, hatte sie in ihrem Instagram-Post betont. Angesichts der Schwangerschaft sei es für sie „kein Rennen, ich werde keine Ironman Pro Series-Punkte oder eine Platzierung anstreben und ich werde nicht mit meiner üblichen Ambition und Entschlossenheit antreten“, erklärte Reischmann. Und sie werde auch sogleich aus dem Rennen aussteigen, „sollte ich mich unwohl fühlen“.

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Doch das war nicht der Fall. Vielmehr konnte sie das „Ereignis, von dem ich seit Jahren geträumt habe“, richtig genießen. An der Strecke jubelten ihr zahlreiche extra angereiste Familienmitglieder zu, von Ehemann Joel gab es auf der Zielgeraden eine dicke Umarmung. Einen Strampler für ihr gemeinsames Baby haben sie nun ja auch schon. (sid/fw)

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