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  • Über den Dächern seiner Stadt: Kasim Edebali ist zurück in Hamburg.
  • Foto: picture alliance/dpa

Interview: Ex-NFL-Star Kasim Edebali: Darum spiele ich jetzt wieder in Hamburg

Was für ein Comeback! Der ehemalige NFL-Profi Kasim Edebali (31, New Orleans Saints) ist in seine Heimatstadt Hamburg zurückgekehrt, um für die Sea Devils in der neuen European League of Football (ELF) zu spielen. Die MOPO hat mit dem Aushängeschild der Liga, das einst bei den Hamburg Huskies angefangen hat, gesprochen.

MOPO: Herr Edebali, Sie haben gerade die Comedy-Serie „Food-Balls“ für die ELF abgedreht. Man hört, das sei genau Ihr Ding.

Kasim Edebali: Ja, das ist etwas, was ich mir auch in Zukunft gut vorstellen könnte. Wir hatten so viel Spaß am Set in den vier Wochen. Ich glaube, das wird das coolste Ding! Wer meine Videos auf Instagram mag, wird diese Show lieben.

Kasim Edebali: Ex-NFL-Profi spricht über seine Rückkehr nach Hamburg

Sie sind in Osdorf aufgewachsen. Wo leben Sie aktuell?
Wir haben eine Wohnung in Schnelsen gemietet. Das Niendorfer Gehege ist um die Ecke für die Kinder, das ist perfekt.

Saints Kasim Edebali

Kasim Edebali spielte in der NFL für die New Orleans Saints.

Foto:

imago images/ZUMA Wire

Haben Sie denn vor, langfristig in Hamburg zu bleiben?
Ich muss nach dem halben Jahr erstmal zurück in die USA, wegen meiner Green Card. Aber in der Zukunft kann ich mir vorstellen, dass ich mir wieder einen Wohnsitz in Hamburg klarmache.

Wie gefällt es Ihrer amerikanischen Frau Steffanie und Ihren Töchtern Sarai und Yara hier?
Meine Töchter sind Papa-Super-Fans. Es ist natürlich schwer, wenn Papa von 5 bis 22 Uhr arbeitet. Aber die ganze Arbeit, die ich jetzt mache, hilft ja am Ende der ganzen Familie. Sie sprechen ein bisschen Deutsch, ihre Oma bringt ihnen was bei. Es ist cool, nach 14 Jahren mal wieder länger hier zu sein als nur zwei Wochen. Wenn ich meine Mutter sehe, wie sie mit den Kindern spielt, das ist schon sehr schön.

Ex-NFL-Profi Kasim Edebali spricht über sein Leben in Hamburg

Zum Football: Was ist Ihr erster Eindruck von den Sea Devils?
Ich war echt positiv überrascht. Die Infrastruktur ist top, unser Trainingsplatz ist einer der besten Rasen, auf dem ich je in Deutschland trainiert habe. Die Jungs sind die Crème de la Crème aus dem Norden Deutschlands. Es gibt hier Spieler, die an einem Top-College in den USA hätten spielen können. Einige von denen waren die Kleinen, als ich abgehauen bin – jetzt sind sie die Alphamännchen, das ist echt cool.

Kasim Edebali beim Training der Sea Devils

Kasim Edebali beim Training der Sea Devils

Foto:

WITTERS

Sie sind das Gesicht der ganzen Liga. Wie denken Sie darüber?
Eine gute Balance ist wichtig. Mit großer Kraft kommt große Verantwortung. Wenn die Aufmerksamkeit auf mich gerichtet ist, kann ich das benutzen, um zu zeigen, wie Football und das Entertainment drumherum aussehen sollen. Ich will hier möglichst alles ein bisschen besser machen. Beim ersten Spiel am 20. Juni gegen Frankfurt werden aller Voraussicht nach Fans im Stadion Hoheluft sein. Nicht selbstverständlich in diesen Corona-Zeiten. Ich freue mich komplett drauf! Eine Sache, die mich zurück nach Hamburg gezogen hat, sind die Fans. Die ganze Liebe, die ganze Energie ist über alle Kanäle von Deutschland zu mir nach Arizona rübergeschwappt. Die Leute haben echt Spaß am Football, wollen es einfach sehen und ihr Team feiern.

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Was bedeutet es für Sie, wieder für ein Team in Hamburg zu spielen?
Ich bin für immer ein Husky im Herzen. Ich werde auch was mit meiner alten Mannschaft machen, wenn ich die Zeit habe, denn hier hat alles angefangen. Football-Deutschland, Football-Hamburg will ich so viel geben, wie ich kann.

Sehen Sie sich eigentlich auch als Coach Edebali?
Absolut. Während der Drehzeiten habe ich nicht so viel trainiert. Ich habe dann versucht, so viel weiterzugeben wie möglich. Wenn man jemanden hat, der auf dem höchsten Level gespielt hat, wäre es egoistisch, einfach nur einen auf Superstar zu machen. Es ist viel wichtiger, weiterzugeben, was ich in meiner Karriere gelernt habe.

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