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  • WBO-International-Champion Jack Culcay verteidigte seinen Superweltergewichts-Titel gegen den Franzosen Howard Cospolite.
  • Foto: dpa

In Berlin wird wieder geboxt: „Das war eine Initialzündung für Europa“

Mit Handschuhen gegen Corona: In Berlin fand am Freitag der europaweit erste Profi-Boxabend seit dem Lockdown statt. 

Es sah nicht aus wie Boxen unter Corona-Vorschriften, es hörte sich aber so an. Die fehlende Zuschauerresonanz bei der europaweit ersten Profi-Veranstaltung am Freitagabend in den Berliner Havelstudios sorgte bestenfalls für eine sterile Trainingsatmosphäre. Doch das Engagement der Boxer war top.

„Wir sind auf dem richtigen Weg”

„Das war eine coole Veranstaltung“, sagt Promoter Ingo Volckmann, der mit dem Berliner Agon-Stall die Vorreiterrolle in seiner Branche nach dem Corona-Stopp Ende März übernommen hatte. „Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Die Ehre, gar europaweit Protagonist zu sein, musste er sich aber mit einem polnischen Kollegen teilen, der ebenfalls am Freitag in einem abgeschiedenen niederschlesischen Dorf unter anderem den einstigen Wladimir-Klitschko-Gegner Mariusz Wach gegen den früheren Vitali-Klitschko-Rivalen Kevin Johnson in den Ring schickte.

„Boxen hat eine Duftmarke gesetzt”

„Das war eine Initialzündung für Europa“, lobt Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer, den Kampfabend in Berlin: „Boxen hat wieder eine Duftmarke gesetzt. Darauf haben viele Promoter gewartet. Jetzt müssen andere nachziehen.“

Bald Kämpfe mit Zuschauern?

Pläne vor allem für Open-Air-Veranstaltungen mit einer beschränkten Zahl an Zuschauern liegen bei den Gesundheitsämtern. Denn Kämpfe ohne Zuschauer, moniert Pütz, „ist nicht das, was Boxfans befriedigt“. Der Präsident räumt aber ein: „Die Leistungen können noch nicht wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit sein. Training war bisher in der üblichen Form kaum möglich.“ 

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Insbesondere der Berliner Lokalmatador Björn Schicke bekam das zu spüren. Im Kampf um den Gürtel der Europäischen Union verlor der bis dahin unbesiegte Mittelgewichtler überraschend gegen Arthur Abrahams Cousin Marten Arsumanjan aus Stein in Bayern. Technischer K.o. in der siebten Runde hieß das Urteil.

Auf Masken wird verzichtet

Boxer, Trainer, Betreuer und Ringrichter liefen allesamt ohne Mund-Nasen-Schutz umher. Kameraleute, die die Kämpfe einfingen und per Livestream im Internet übertrugen, sowie medizinisches Personal nutzten dagegen Masken. „Der Mund-Nasen-Schutz bei Trainern und Betreuern ist vom Gesundheitsamt empfohlen worden, sollte aber nicht erzwungen werden“, erklärt Strickrodt das unterschiedliche Bild. 

Die Polizei schaut vorbei

Die Boxer waren zweimal in der Woche vor den Kämpfen kontrolliert worden. „Alle Test waren negativ“, betont der Manager und ergänzt: „Wir hatten auch eine Kontrolle von Polizei und LKA während der Veranstaltung. Sie waren zufrieden.“

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