Jacob Heidtmann beim Schwimmen
  • 2016 in Rio verhinderte ein Wechselfehler Heidtmanns Einzug ins Finale. Das soll stattdessen dieses Jahr in Tokio gelingen.
  • Foto: Getty Images

Hamburger Schwimmer Heidtmann: „Mit Olympia habe ich eine Rechnung offen“

Euphorie, Aufregung, unbändige Vorfreude – einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, ist für die Athletinnen und Athleten das Größte überhaupt. Doch für den Hamburger Schwimmer Jacob Heidtmann hat die Reise nach Tokio in diesem Jahr etwas andere Vorzeichen. „Mit Olympia habe ich noch eine Rechnung offen“, sagt der 26-Jährige im Gespräch mit der MOPO.

Heidtmann war 2016 in Rio de Janeiro schon einmal mit dabei. Im Vorlauf über 400 Meter Lagen schwamm er einen neuen deutschen Rekord, wäre eigentlich sicher ins Finale eingezogen. Dann aber wurde Heidtmann nach dem Rennen wegen eines technischen Fehlers bei der Wende disqualifiziert. Eine umstrittene Entscheidung, die den Finaltraum des damals gerade 21 Jahre jungen Schwimm-Talents zerplatzen ließ.

Jacob Heidtmann: Hamburger Schwimmer will zweite Olympia-Chance

„Ich denke immer noch darüber nach, aber es sind wenig negative Gedanken“, erzählt der gebürtige Pinneberger, der für das Swim-Team Elmshorn startet. „Ich bin total motiviert, dieses Jahr meine olympische Erinnerung zu korrigieren. Ich freue mich einfach sehr darauf, dass ich jetzt die Chance bekommen habe, das Thema Olympia noch einmal neu anzugehen.“

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Dafür hat Heidtmann in den vergangenen Jahren viel trainiert, zog im September 2019 nach San Diego, um unter Star-Trainer Dave Marsh in den USA zu trainieren. „Ich bin zu 100 Prozent zufrieden mit meiner Vorbereitung und würde sogar fast sagen, dass ich in einer besseren Form bin als 2016“, freut sich der 26-Jährige, der am Samstag (ab 12.02 Uhr deutscher Zeit) im Vorlauf über 400 Meter Lagen um den Einzug ins Finale kämpfen wird.

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An die strengen Corona-Maßnahmen in Tokio muss er sich allerdings erst einmal gewöhnen – Einzelplätze beim Mittagessen, Masken- und Handschuhpflicht, genaue Platzvorgaben im Bus zum Training. Das alles störe die Atmosphäre in Japan aber nicht, berichtet Heidtmann – schon Tage vor dem Start der Spiele sei der olympische Geist zu spüren. „Die große Aufmerksamkeit, das Olympische Dorf, das ganze Drumherum hier – das motiviert mich unheimlich und wird auch einen positiven Einfluss auf meine sportliche Leistung haben“, schwärmt er.

Unabhängig vom Ausgang der Spiele, vor denen Heidtmann „schon seit Wochen ein großes Kribbeln“ verspürt, wird der St. Pauli-Fan im Herbst nach Hamburg zurückkehren. Nach seinem Aufenthalt in den USA zieht Heidtmann dann zurück in seine Heimat, um das Sozialökonomie-Studium wieder aufnehmen, das er für die Olympia-Vorbereitung nach zwei Semestern unterbrochen hatte. „Ich habe den Ehrgeiz, das fertig zu bekommen“, sagt er. Es ist genau der Ehrgeiz, den er auch am Samstag im Aquatics Centre in Tokio zeigen will.

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