• Stefanos Tsitsipas steht bei den Hamburg European Open im Finale.
  • Foto: imago images/Baering

Am Rothenbaum: Weltmeister Tsitsipas kann am Sonntag Geschichte schreiben

Gekämpft, verehrt, geliebt: Publikumsliebling Stefanos Tsitsipas steht nach einem 7:5, 3:6, 6:4-Sieg gegen den Chilenen Cristian Garin im Finale der Hamburg European Open. Der 22-Jährige greift am Sonntag (12 Uhr) nach der Rothenbaum-Krone und könnte der erste griechische Gewinner der Turniergeschichte werden.

Ein Großteil der Hamburger Zuschauer würde den jungen Athener wahrscheinlich vom Fleck weg adoptieren. Rothenbaum-Stadionsprecher Matthias Killing unterwies ihn nach dem Match beim Sieger-Interview jedenfalls direkt einem Deutschkurs. Der Aufforderung, ihm die Worte „Hamburg, meine Perle“ nachzusprechen, kam Tsitsipas direkt nach. Ob er aber auch den kompletten Text auf Deutsch bis zum Finale auswendig lernt – wie von Killing vorgeschlagen – wird man am Sonntag erfahren. „Moin, moin“ und „Ich liebe Hamburg“ hat er immerhin bereits im Repertoire.

Halbfinal-Duell vor ausverkauftem Haus

Gegen Cristian Garin hatte Tsitsipas erstmals in dieser Woche einen Gegner auf Augenhöhe zu knacken, der ihn immer wieder mit harten Schlägen von der Grundlinie unter Druck setzte. Unterstützung bekam der Südamerikaner zudem von vielen Fans im Stadion, die mit Chile-Flaggen und lauten „Vamos Cristian!“-Anfeuerungsrufen auf sich aufmerksam machten.

Der Center Court war erstmals diese Woche nahezu ausverkauft – auch das geschlossene Dach feierte seine diesjährige Premiere. „Es war ein sehr nervenaufreibendes Spiel“, sagte Tsitsipas im Anschluss zur MOPO, „in einem Dreisatz-Match geht es am Ende eigentlich nicht darum, wer der bessere Spieler ist, sondern wer cool im Kopf bleibt.“

Tsitsipas ohne Vater Apostolos „verloren“

Für den notwendigen Support sorgte auch Vater Apostolos Tsitsipas, der auch sein Coach ist. „Mein Vater ist wie ein Co-Pilot für mich, er gibt mir immer die richtige Richtung vor. In der vergangenen Woche beim Turnier in Rom konnte er nicht an meiner Seite sein – das erste Mal in einem Match seitdem ich zwölf Jahre alt war! Ich habe mich auf und neben dem Platz völlig verloren gefühlt. “

Im Rothenbaum-Finale trifft „Steve the Hawk“ (so sein Instagram-Pseudonym) auf Andrey Rublev aus Russland, der am Sonnabend souverän mit 6:4, 6:2 gegen Casper Ruud (Norwegen) gewann. 

Tsitsipas im Finale gegen Rublev

Ob Rublev der erste russische Spieler seit Nikolai Davydenko (2009) sein kann, der wieder das Hamburger Traditionsturnier gewinnt, wird sich zeigen. Einen klitzekleinen Vorteil hat Rublev allerdings: Mit drei Kumpels hat er die Boygroup Summer Afternoon (One Direction – Steal My Girl cover by Summer Afternoon and Andrew Rublev) gegründet, wo er in seiner Freizeit singt.

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Man darf gespannt sein, ob seine Leistung auf dem Platz ihn für eine Gesangseinlage von „Hamburg, meine Perle“ bei der Siegerehrung qualifiziert. Moderator Matthias Killing und das Hamburger Publikum würde es bestimmt freuen.

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