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  • Dan Palmer beendete seine Karriere im Jahr 2013.
  • Foto: Getty Images

„Mein eigener Tod wäre mir lieber gewesen“: Dieses Outing bewegt die Sportwelt

Der frühere Rugby-Star Dan Palmer (32) hat sich als erster ehemaliger australischer Nationalspieler als homosexuell geoutet. Seine Worte, die er in einer Kolumne der Zeitung „Sydney Morning Herald“ wählte, sind mehr als bewegend. „Mein eigener Tod wäre mir lieber gewesen, als dass jemand entdeckt hätte, dass ich schwul bin“, schrieb Palmer.

Der ehemalige Vizekapitän des Teams ACT Bumbies berichtet in seinem Outing über die seelischen Schmerzen, die ihn während seiner Karriere plagten. „Ich fantasierte davon, zu verschwinden, meinen Namen zu ändern und mein Leben von vorne zu beginnen. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass mir mein eigener Tod lieber gewesen wäre, als dass jemand entdeckt hätte, dass ich schwul bin“, so Palmer. 

Dan Palmer kämpfte gegen Depressionen und Drogenprobleme

In seiner Erklärung berichtet er ungeschönt über psychische Probleme, Drogenmissbrauch und Selbsthass. 2013 hatte Palmer wohl versehentlich eine Überdosis Schmerzmittel genommen. Er war in seinem Erbrochenen aufgewacht und hatte beim Blick in den Spiegel entschieden, dass er sein Leben ändern müsse. Palmer war daraufhin spontan von Frankreich, wo er für Grenoble spielte, nach Großbritannien geflogen, um sich einem Freund erstmals anzuvertrauen.

Dan Palmer: „Das erste Mal, dass ich mich wirklich frei fühlte“

„Am nächsten Morgen hatte ich mich in einer Weise verändert, die ich nicht erwartet hatte. Ich hatte es bis dahin nicht bemerkt, aber dies war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich wirklich frei fühlte. Nicht lange danach beschloss ich, dass ich mit dem Rugby aufhören und das nächste Kapitel meines Lebens beginnen musste“, schrieb er. 

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Palmer wechselte das Business, begann in Canberra ein Studium der Psychologie und Neurowissenschaften. Aktuell schreibt er an seiner Doktorarbeit über zelluläre Mechanismen der Gehirnfunktion. Mit seinem Outing will er eine Diskussion anregen. „Es macht mich krank zu wissen, dass es auch im Jahr 2020 noch Menschen gibt, die sich so quälen, wie ich es tat, sowohl im Sport als auch außerhalb des Sports“, so Palmer, „wir müssen besser werden.“
 

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