Bleiben Sie auch bei Nicht-Aufstieg beim HSV, Herr Vagnoman?
Wenngleich es am Sonntag um das mittelfristige Schicksal des HSV geht, versprüht Josha Vagnoman im MOPO-Interview Gelassenheit – auch, was seine Position und die eigene Zukunft betrifft. Der Youngster geht „topfit“ ins Saisonfinale, an dessen Ende die Erfüllung seines großen Traums stehen soll.
MOPO: Nicht wenige Fans machten sich Sorgen, als Sie am Samstag gegen Hannover vor Schmerzen schrieen und dann ausgewechselt wurden. Wann wussten Sie, dass es nichts Schlimmes ist?
Wenngleich es am Sonntag um das mittelfristige Schicksal des HSV geht, versprüht Josha Vagnoman im MOPO-Interview Gelassenheit – auch, was seine Position und die eigene Zukunft betrifft. Der Youngster geht „topfit“ ins Saisonfinale, an dessen Ende die Erfüllung seines großen Traums stehen soll.
MOPO: Nicht wenige Fans machten sich Sorgen, als Sie am Samstag gegen Hannover vor Schmerzen schrieen und dann ausgewechselt wurden. Wann wussten Sie, dass es nichts Schlimmes ist?
Josha Vagnoman: Ich habe schon ein paar Situationen vorher gemerkt, dass sich der Muskel ein bisschen verkrampft. In dem Moment ging es dann nicht mehr weiter, weil es zu schmerzhaft war. Deshalb bin ich dann auch rausgegangen. Ich wusste aber sofort, dass es nichts Schlimmeres ist. Im Training geht es jetzt auch wieder, also alles gut.“
HSV-Youngster Josha Vagnoman im MOPO-Interview
Haben Sie Verständnis dafür, dass man bei Ihnen dann immer besonders aufgeregt ist?
Bei wem ist man dann nicht aufgeregt (lacht). Es ist nie schön, jemanden am Boden liegen zu sehen. In meinem Fall kann man sagen: Kein Grund zur Sorge. Ich bin topfit für das Spiel Sonntag.
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Sie waren in den letzten Jahren, als der HSV den Aufstieg immer verspielte, ja auch schon dabei. Was ist in diesem Jahr anders?
Die Jahre lassen sich aufgrund unterschiedlicher Spieler, Trainer oder Verantwortlicher schwer miteinander vergleichen. Am Anfang der Saison hat vielleicht noch nicht alles perfekt geklappt, aber wir setzen unsere Spielphilosophie mittlerweile sehr gut um. Wenn man sieht, wie viele junge Spieler wir haben und wie viele davon spielen, ist das etwas Besonderes. Das macht nicht jede Mannschaft und da können wir als Team auch stolz drauf sein. Man sieht in jedem Spiel auf dem Platz, dass wir immer alles geben.
Vagnoman ist vorm Saisonfinale „nicht aufgeregt“
Der letzte Spieltag steht an, es geht um einiges. Wie groß ist die Aufregung diese Woche?
Aufgeregt bin ich gar nicht. Ich freue mich, weil solche Spiele einfach geil sind. Wenn wir unsere Aufgabe am Sonntag erledigen und gewinnen, dann wären wir stolz darauf. Mehr können wir erstmal nicht machen.
Ist der Rest der Mannschaft genauso gelassen wie Sie? Kribbelt es nicht etwas mehr als sonst?
Würde ich nicht sagen. Bis jetzt spielen wir eine hervorragende Saison und mit den Fans im Rücken werden wir alles geben. Sie unterstützen uns bis zum Ende und dann schauen wir, was nach dem Spiel dabei herauskommt.
Gibt es in Ihrem Bekanntenkreis derzeit ein anderes Thema als den Aufstieg?
Jeder weiß, worum es am Wochenende geht. Unsere Familien und Freunde unterstützen uns alle und freuen sich wie wir auf das Spiel. Ich spreche mit meinen Bekannten eher weniger über den Aufstieg. Es gibt noch genügend andere Themen.
HSV-Zukunft? Für Vagnoman derzeit „kein Thema“
Zuletzt machte die Runde, dass Sie ab kommender Saison erstklassig spielen wollen. Was sagen Sie dazu?
Im Moment ist das kein Thema für mich. Jetzt steht erstmal die Partie gegen Rostock an und darauf fokussiere ich mich mit der Mannschaft. Wir wollen das Bestmögliche erreichen.
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Sie machen sich aber noch keine Gedanken über Ihre Zukunft?
Das kann ja noch kommen. Was später kommt, kommt später. Und was jetzt ist, ist jetzt. Ich fokussiere mich auf den Moment.
Können Sie sich vorstellen, auch bei einem Nicht-Aufstieg beim HSV zu bleiben?
Daran denke ich erstmal nicht. Wir haben noch ein Spiel und ich habe solche Sachen momentan nicht in meinem Kopf.
Vagnoman: „Der HSV gehört in die Bundesliga“
Aber Ihr klares Ziel ist, mit dem HSV aufzusteigen?
So sieht es aus.
Sind sind beim HSV großgeworden. Was würde Ihnen der Aufstieg nach all den Jahren bedeuten?
Sehr viel. Ich habe den Abstieg selbst miterlebt, das war keine schöne Sache. Wenn man das als junger Spieler verfolgt und über die Jahre hier dabei ist, dann will man seinen Heimatverein wieder in die Erste Liga bringen. Das ist mein Ziel. Der HSV gehört in die Bundesliga und wir wollen den Fans etwas zurückgeben, weil sie uns all die Jahre über unterstützt haben – in guten wie in schlechten Zeiten.“
Durch Anssi Suhonens Ausfall muss der Trainer nun vermutlich etwas rotieren. Hätten Sie Lust, in der Offensive zu spielen? Oder ist hinten Ihre Lieblingsposition?
Außenbahn vorne oder hinten, es geht beides. Das entscheidet letztlich der Trainer. Ich bin für alles offen (lacht).
Noch keine Gedanken über mögliche HSV-Relegation
Sind Sie mit dem Trainer in dieser Hinsicht im Austausch?
Er weiß, dass ich beides spielen kann. In den letzten Spielen wurde ich ja auch vorne rechts eingewechselt. Das ist auch kein Problem für mich, hat ja gut funktioniert. Der Trainer wird das schon regeln.
Wie nehmen Sie ihn diese Woche wahr? Hält er besondere Ansprachen oder ist angespannter als sonst?
Er ist so wie immer. Er verlangt in jedem Training einhundert Prozent von jedem. Mehr ist es auch nicht. Die gesamte Mannschaft weiß, um was es geht, trotzdem ist es in der Herangehensweise ein Spiel wie jedes andere. Es wird nicht einfach in Rostock, deshalb müssen wir einfach alles raushauen. Der Rest kommt von allein.“
Haben Sie sich schon Gedanken über die Relegation gemacht?
Nein, erstmal kommt das Spiel in Rostock, das wollen wir gewinnen und dann können wir weiterschauen. Mir wäre es egal, auf wen wir möglicherweise in der Relegation treffen würden.