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  • Unterlaubtes Coaching: St. Paulis Torwarttrainer Mathias Hain (r.) gibt Torwart Robin Himmelmann während des Spiels Ratschläge.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli hat geschummelt: Trotz Beschwerden des HSV: Verbotenes Coaching beim Derby!

Die nächste Partie naht. Doch so schnell wird der HSV die Derbypleite gegen St. Pauli nicht vergessen. „Diese Wunde können wir nicht klein reden“, stellt Sportvorstand Jonas Boldt klar. Sie müssen es abhaken, dieses 0:2 – doch ein kleines Nachspiel hat das Stadtduell noch: Weil der Lokalrivale im Volkspark ganz offensichtlich unerlaubte Mittel einsetzte und damit durchkam.

Was war passiert? Offenbar griff St. Pauli in der sehr stürmischen Anfangsphase des HSV zu einem Coaching-Trick, der eigentlich strikt verboten ist. So schlich sich Torwart-Trainer Mathias Hain zunächst auf Höhe des Fünfmeterraumes an die Seitenlinie und coachte seine Abwehr. Anschließend wanderte er hinter das Tor und nahm direkt Einfluss auf den schwer unter Beschuss geratenen Keeper Robin Himmelmann.

Zumindest einmal (das belegen Fotos) stand Hain sogar auf dem Feld. Eigentlich ein No-Go, denn kein Trainer darf während des Spiels außerhalb der Coaching-Zone eingreifen.

HSV-Trainer Hecking beschwerte sich über St. Paulis Hain

Besonders krass: HSV-Trainer Dieter Hecking, der das alles mitbekam, beschwerte sich mehrfach vehement beim vierten Offiziellen und beanstandete, dass Hain nichts außerhalb der Coaching-Zone verloren habe.

Mathias Hain

Erwischt! St.Paulis Torwarttrainer Mathias Hain schlich sich in der Anfangsphase des Derbys direkt hinter das eigene Tor und gab Tipps.

Foto:

WITTERS

Hain hätte daraufhin zumindest die gelbe Karte sehen müssen. Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe unternahm – gar nichts. Darüber schütteln sie im Volkspark noch immer den Kopf.

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Klar, dass der HSV sich ärgert. Dass ein Mitglied des Trainerteams so weit von der eigenen Bank entfernt Einfluss aufs Spiel nimmt, dürfte durchaus ein Novum im deutschen Profifußball sein und überrascht in Zeiten der totalen Video-Überwachung umso mehr.

Derby-Schummelei des FC St. Pauli gegen den HSV: Anekdote für die Geschichtsbücher

Aber auch beim HSV wissen sie: St. Pauli überstand die Anfangsphase vor allem, weil der HSV nur Latte und Pfosten traf, ansonsten hätte auch Hains Coaching nicht geholfen. Ihren Platz in den Derby-Geschichtsbüchern dürfte die kuriose Anekdote allemal sicher haben. Die einen schmunzeln drüber, die anderen ärgern sich, so ist Fußball.

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