• Am 10. März 2019 siegte der HSV mit 4:0 am Millerntor.
  • Foto: WITTERS

Nach Katar, Russland oder zum DFB: Der HSV hat fast keine Derbyhelden mehr

Am 10. März 2019 war die HSV-Welt für einen Moment lang in Ordnung. Mit 4:0 hatten die Rothosen das Hamburger Derby im ausverkauften Millerntor-Stadion gewonnen, waren auf dem besten Weg in Richtung Bundesliga. Der Rest ist bekannt. Der Aufstieg wurde verspielt – und in den drei folgenden Stadtduellen gab es für den HSV nicht viel zum Jubeln. Es ist die Zeit für neue Derby-Helden.

Eine Sache ist, so scheint es, vor jedem Aufeinandertreffen mit dem ungeliebten Stadtnachbarn gleich: Beim HSV ist mächtig Druck auf dem Kessel. Nach dem 2:3 beim Tabellenletzten Würzburg und ohnehin keinem einzigen Sieg im Februar ist der aber nicht nur tabellarischer Natur. Nach dem 2:2 im Hinspiel und den beiden 0:2-Pleiten der Vorsaison dürsten die gebeutelten HSV-Fans nach einem Derbysieg. So wie im März vor knapp zwei Jahren.

Nur drei Derbysieg-Starter sind noch beim HSV

Von der damaligen Mannschaft ist nicht viel übrig geblieben. Khaled Narey, der damals das 0:2 erzielte und Aaron Hunt, der die Führung per Freistoß vorbereitete, standen damals wie am Sonntag gegen Würzburg in der Startelf. Bis auf das Duo und Rick van Drongelen, der am Montag nach seinem Kreuzbandriss sein Kadercomeback geben könnte, ist keiner aus der damaligen Startelf noch in Hamburg.

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Nach dem 4:0-Erfolg im Stadtderby schien die HSV-Welt noch in bester Ordnung zu sein.

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imago images / Oliver Ruhnke

Die Wege haben sich im dritten Jahr Zweitklassigkeit zerstreut. Der letzte Derbysieg-Trainer, Hannes Wolf, coacht inzwischen die U18-Nationalmannschaft. Doppelpacker Pierre-Michel Lasogga kickt in der katarischen Wüste bei al-Khor SC. Douglas Santos spielt mit Zenit St. Petersburg um die russische Meisterschaft. Neue Derby-Helden braucht der HSV!

HSV-Coach Thioune gewann als Trainer nie gegen St. Pauli

Wie man St. Pauli ärgert, das wusste Trainer Daniel Thioune in seiner aktiven Karriere ganz genau. Viermal traf er als Profi in der Zweiten Liga auf die Kiezkicker, immerhin zwei Partien konnte er gewinnen. Beim 6:0 mit dem VfB Lübeck gegen St. Pauli im August 2002 traf der 46-Jährige sogar. Als Profitrainer wartet er hingegen noch auf seinen ersten Sieg gegen den Kiezklub.

Einen viel besseren Zeitpunkt dafür als kommenden Montag könnte es wohl kaum geben. St. Pauli erlebte in den vergangenen Wochen eine sportliche Renaissance und gewann die letzten vier Spiele allesamt. Ein echter Brocken.

Narey Derby Schrei 2

Khaled Narey feiert sein Tor vor dem HSV-Auswärtsblock am Millerntor. Fiete Arp (l.) und Lewis Holtby sind mittendrin.

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www.imago-images.de

Ein HSV-Sieg und die Kritiker, die in der jüngsten Durststrecke schon den frühjährlichen Abwärtstrend sehen, wären eines Besseren belehrt. Und auch die Fans, die leider wieder fehlen werden, wären nach zuletzt drei Enttäuschungen in den Stadtduellen versöhnt. Für sie ist das Derby das wichtigste Spiel der Saison.

Geht es nach dem HSV, soll es dann auch das letzte Duell mit St. Pauli für eine ganze Weile sein. Dafür braucht es: neue Derby-Helden – und dann den Aufstieg.

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