Kampf um Millionen-Bürgschaft: So will der HSV-Boss die Stadt überzeugen
Angenehme Termine gibt es für Thomas Wüstefeld zurzeit nicht. Und so wird der heftig unter Druck geratene HSV-Finanzvorstand auch am Donnerstag um 17 Uhr kaum etwas zu gewinnen haben, wenn er den Festsaal des Rathauses betritt, um im Haushaltsausschuss der Hamburger Bürgerschaft angehört zu werden. Gewohnt selbstbewusst gibt sich der HSV-Vorstand dennoch. Es geht um Millionen.
Wüstefeld muss Stellung beziehen zu der Frage, warum die für die Stadionsanierung vorgesehenen 23,5 Millionen Euro nicht mehr da sind. Jene Summe hatte die Stadt dem HSV 2020 im Zuge des Grundstückskaufs für das Arena-Gelände im Volkspark überwiesen – das Geld aber ist ins operative Geschäft geflossen.
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Angenehme Termine gibt es für Thomas Wüstefeld zurzeit nicht. Und so wird der heftig unter Druck geratene HSV-Finanzvorstand auch am Donnerstag um 17 Uhr kaum etwas zu gewinnen haben, wenn er den Festsaal des Rathauses betritt, um im Haushaltsausschuss der Hamburger Bürgerschaft angehört zu werden. Gewohnt selbstbewusst gibt sich der HSV-Vorstand dennoch. Es geht um Millionen.
Wüstefeld muss Stellung beziehen zu der Frage, warum die für die Stadionsanierung vorgesehenen 23,5 Millionen Euro nicht mehr da sind. Jene Summe hatte die Stadt dem HSV 2020 im Zuge des Grundstückskaufs für das Arena-Gelände im Volkspark überwiesen – das Geld aber ist ins operative Geschäft geflossen.
Wüstefeld muss Millionen-Loch des HSV erklären
Ein Umstand, der für Unmut in der Bürgerschaft sorgt. Wüstefeld, der bei der Unterzeichnung der Verträge noch nicht beim HSV im Amt war, machte in der Vergangenheit seinen Vorgänger Frank Wettstein und Sportvorstand Jonas Boldt für die getätigten Ausgaben verantwortlich. Heute will er im Ausschuss für Transparenz sorgen.
Der HSV-Boss hofft weiterhin, die Stadt als Bürgen für den Kredit zu gewinnen, den Hauptsponsor HanseMerkur dem HSV für die Sanierung des Stadions gewähren möchte. Hierbei geht es zwar „nur“ noch um 13 und nicht mehr wie ursprünglich angedacht um 23 Millionen Euro. An der ablehnenden Haltung aller Bürgerschaftsfraktionen der Stadt hat das aber nichts geändert.
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Wüstefeld hat das zur Kenntnis genommen, vertraut aber vor seinem Auftritt im Rathaus seinen Überzeugungskünsten. Auf verlorenem Posten sieht er sich selbst nicht. Es sei der Plan A, die Stadt doch noch dazu zu bewegen, für den HSV zu bürgen. Gehe dieser nicht auf, habe er aber einen Plan B und einen Plan C in der Hinterhand. Aus der Bürgerschaft waren bereits Stimmen zu vernehmen, der HSV solle sich um eine Lösung in der freien Wirtschaft bemühen.
HSV: Wüstefeld hat Plan B für Stadion-Sanierung
Die Mitglieder des Haushaltsausschusses werden von Wüstefeld am Donnerstag ein schlüssiges Finanzierungskonzept erwarten. Die Politiker werden auf Details zur Stadion-Sanierung pochen und Wüstefeld wird einen Status quo zur Auftragsvergabe abgeben müssen. Der Finanz-Boss sieht sich selbst gut gerüstet für den Termin auf dem heißen Stuhl. Er hofft, dass der Ausschuss goutiert, dass die Sanierung des Volksparks bereits begonnen hat. Auf die Erneuerung der Stromkabel soll in der WM-Pause ab November der Austausch des Flutlichts und der Beschallungsanlage folgen.
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Die restlichen Arbeiten, insbesondere die Erneuerung der maroden Dach-Membran, sollen dann ab Frühjahr 2023 beginnen – mit frischem Geld, abgesichert durch einen Bürgen, der nach Wüstefelds Wunsch die Stadt Hamburg sein soll. Deren Vertrauen in ihren populärsten Verein ist allerdings zurzeit erschüttert.