• HSV-Kapitän Aaron Hunt im Derby gegen St. Paulis Waldemar Sobota
  • Foto: imago images/Sven Simon

HSV-Kapitän: Wie reagiert Hunt auf Fan-Shitstorm nach Derby-Aussage?

Am Sonnabend (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) ist der Tag der Wiedergutmachung, zumindest der erste von vielen, die noch folgen sollen. Nach der Derby-Pleite gegen St.Pauli (0:2) geht es für den HSV in Aue nicht nur um drei Punkte, sondern auch darum, sich mit seinen Fans zu versöhnen. Die Profis dürften im Erzgebirge unter besonderer Beobachtung stehen, das gilt nicht zuletzt für ihren Kapitän, der zuletzt für große Irritationen in der Anhängerschaft sorgte. 

Der Satz stand wie in Stein gemeißelt und er wurde nicht schöner, je öfter man ihn hörte oder las. „Es ist nichts passiert, außer, dass wir das Derby verloren haben“, hatte Aaron Hunt wenige Minuten nach der Niederlage im Stadt-Duell wissen lassen. 

Was als simpler Hinweis darauf gemünzt war, dass der Aufstieg noch lange nicht verspielt sei, klang in den Ohren zahlreicher Fans ganz anders. Hunt habe die Bedeutung des Derbys nicht verstanden, so die wütenden Reaktionen vieler, die insbesondere in den sozialen Netzwerken in einen Shitstorm gegen den 33-Jährigen mündeten.

HSV-Fans sahen in Hunt nach der Derby-Pleite wieder den Ex-Bremer

Aber lässt Hunt das alles kalt? Der Kapitän, gestählt aus fast 16 Profijahren, ist eigentlich der Typ coole Socke. Kein Elfmeter, den er nicht schießen würde. Kaum eine Anfeindung, die Hunt nicht schon mal gehört hätte. Gerade er, der sich seinen Status in Hamburg als langjähriger Profi des Erzrivalen Werder Bremen hart erarbeiten musste.

Genau das aber ist das Problem: Nicht wenige HSV-Fans sahen in Hunt nach dem Derby wieder den Ex-Bremer, der nicht begriffen habe, was es für den HSV heißt, gegen St. Pauli zu verlieren. Wer Hunt kennt, weiß, dass ihm diese Vorwürfe nicht gerecht werden.

Auch HSV-Verantwortliche nicht glücklich mit Hunts Aussagen

Entsprechend sollen ihn die Reaktionen getroffen, aber auch verärgert haben. Der Kapitän, so ist es zu vernehmen, fühlt sich missverstanden und hält allein den Vorwurf, er trage die Raute nicht im Herzen, für eine Frechheit. Seine Sichtweise soll er in dieser Woche auch den Verantwortlichen des HSV erklärt haben, die ebenfalls nicht sehr glücklich mit Hunts Aussagen nach dem Derby waren und sich etwas mehr Fingerspitzengefühl ihres Routiniers erhofft hätten.

Dieter Hecking: „Die Derby-Niederlage tut immer noch weh“

Unterstützung erhielt der Käpt’n nun von seinem Trainer, auch wenn der seinen Namen nicht explizit nannte. „Die Derby-Niederlage hat richtig wehgetan, tut immer noch weh und wird in einem halben Jahr noch wehtun“, erklärte Dieter Hecking. „Das ist bei uns nicht anders als bei jedem Hardcore-Fan.“

Aaron Hunt und HSV-Trainer Dieter Hecking

Aaron Hunt wird im Training ganz genau von Dieter Hecking beäugt.

Foto:

WITTERS

Hecking räumt Hunt neue Chance in der Startelf ein

Nun aber müsse der Turnaround her. Und so ist es eben: neues Spiel, neues Glück. Wohl erneut mit Hunt in der Startelf, der gegen St. Pauli auch sportlich enttäuschte, was aber für nahezu alle seine Kollegen galt. „Aaron weiß selbst, dass es nicht seine beste Leistung war“, so Hecking. „Ich schließe trotzdem nicht aus, dass er wieder spielen wird.“

Dann muss Hunt zeigen, ob er nicht nur das Derby, sondern auch das für ihn so bitter schmeckende Nachspiel überwunden hat.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp