• Gideon Jung spielt beim HSV seit Wochen nur noch eine Rolle als Joker für die Schlussminuten.
  • Foto: WITTERS

Gideon Jung: Lässt der HSV ihn zu einem Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg?

Seine Bilanz ist einzigartig. Siebenmal durfte Gideon Jung in dieser Saison ran, alle sieben Partien gewann der HSV. Dennoch soll der zum Dauer-Reservisten verkommene Defensivmann gehen, möglichst schon im Winter. Die gute Nachricht für den HSV: Es regt sich was! Das Problem: Es könnte schon bald zum Interessenskonflikt kommen.

So langsam rüsten sie sich in den Büros im Volkspark. Die Winter-Transferperiode naht, ab dem 2. Januar können sich die Klubs wieder einen Monat lang verstärken oder Spieler abgeben. Jung zählt beim HSV (wie auch Lukas Hinterseer) zu den Profis, die der Verein ziehen lassen möchte. „Ihm würde es vielleicht ganz gut tun, auch mal einen anderen Verein zu sehen, oder eine andere Stadt zu erleben“, erklärte Trainer Daniel Thioune kürzlich. Aber: Um Jungs Abgang zu erleichtern, müsste der HSV wohl auch von seinen eigenen Prinzipien abrücken – und ihm einen Wechsel zur Zweitliga-Konkurrenz erlauben.

HSV: Gideon Jung von Zweitliga-Konkurrenz gejagt

Darf Jung wirklich weg? Nach MOPO-Informationen haben bereits mehrere Liga-Rivalen des HSV zumindest ihr lockeres Interesse an dem U21-Europameister von 2017 hinterlegt. Das war auch schon im Sommer der Fall, insbesondere ein Zweitligist stand in aussichtsreichen Verhandlungen mit Jung – doch Hamburgs Bosse schoben den Riegel vor. Begründung: Jung solle nicht zu einem potenziellen Rivalen im Kampf um die Aufstiegsplätze wechseln. Auch ein Transfer nach England am letzten Tag der Sommer-Periode zerschlug sich, weil die Zeit für den notwendigen Medizin-Check zu knapp war.

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Nun ist Jung immer noch in Hamburg, gewinnt zwar oft, spielt aber wenig (nur acht Minuten in den vergangenen acht Wochen) – und soll weiterhin gehen. Aber: Gibt der HSV ihn nun auch für die Zweite Liga frei?

HSV-Bosse stehen bei Jung vor Grundsatz-Entscheidung

Unter den aktuellen Interessenten sollen sich zumindest zwei Vereine befinden, die sich Stand jetzt berechtigte Hoffnungen auf einen der Spitzenplätze der Liga machen können. Und die HSV-Bosse stehen vor einer Grundsatz-Entscheidung: Stärken sie womöglich einen Konkurrenten oder zahlen sie im Zweifelsfall lieber Jungs Gehalt bis Sommer (noch etwa 500.000 Euro) weiter?

Alternativ käme auch ein Wechsel ins Ausland in Frage. Doch durch den bevorstehenden Brexit sind Transfers nach England ab Januar nicht mehr uneingeschränkt möglich. Profis müssen sich durch ein Punktesystem (u.a. für Ligazugehörigkeit, Saison-Einsätze oder Länderspiele) dafür qualifizieren. Das wird für Jung nun schwerer als im Sommer.

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