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HSV-Boss Jonas Boldt hielt eine bewegende Rede über Uwe Seeler.
  • HSV-Boss Jonas Boldt hielt eine bewegende Rede über Uwe Seeler.
  • Foto: WITTERS

„Einer von uns – nur besser!“ HSV-Boss Boldt hält bewegende Trauerrede

Tschüs, Uwe! Der HSV hat am Mittwoch mit einer Trauerfeier Abschied vom größten Fußballer seiner Vereinsgeschichte genommen. Rund 6000 Menschen waren wenige Tage nach der privaten Beisetzung auf dem Friedhof Ohlsdorf in „seinem“ Volksparkstadion dabei, um der Stürmerikone die letzte Ehre zu erweisen. Vier Redner verabschiedeten „Uns Uwe“ Seeler auf ihre ganz eigene Art und Weise – die richtigen Worte fanden sie allesamt.

Um 14.05 Uhr begann die Trauerfeier in der Arena mit „Hammonia“, gespielt vom Seemannschor Hamburg und dem Pianisten Joja Wendt (58). Alle Musikstücke wurden von Seelers Familie ausgesucht, es waren fröhliche Lieder, die das Leben des am 21. Juli im Alter von 85 Jahren verstorbenen Uwe widerspiegeln sollten. So wurde auch Seelers Lieblingslied „An de Eck steiht‘n Jung mit’n Tüdelband“ von Heidi Kabel gespielt – das passenderweise vor einigen Jahren auch die Torhymne in Uwes geliebtem Volkspark war.

Bürgermeister Tschentscher nennt Seeler „besten deutschen Fußballer aller Zeiten“

Die ersten Worte der Trauerfeier gehörten Bürgermeister Peter Tschentscher (56), der sich bei Seelers Familie bedankte. Es sei gewiss nicht einfach, einen so berühmten Vater und Ehemann zu haben, stellte Tschentscher unter dem tosenden Applaus der Anwesenden fest und würdigte den „besten deutschen Fußballer aller Zeiten“.


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Seelers Wirken aber beschränkte sich nicht nur auf den grünen Rasen. Das machte „Uns Uwe“ so besonders. Seeler war mehr als Seitfallzieher, Abstauber und Hinterkopftore. Weitaus mehr. „Er hatte ein offenes, freundliches Wesen – allen gegenüber“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61), der an das Wembley-Finale von 1966 erinnerte. Seelers größte sportliche Niederlage – ein WM-Titel blieb ihm gänzlich verwehrt –, aber auch das Spiel, das ihm Anerkennung einbrachte, wie kaum ein zweites. Legendär die Bilder, wie Seeler den Siegern fair gratulierte, selbst die Queen  war imponiert. „Das heutige Ansehen der Nationalmannschaft ohne Uwe Seeler ist kaum vorstellbar“, sagte Neuendorf und ergänzte: „Er hat das Bild unseres Landes in England und darüber hinaus verändert.“ 

„Uwe, Uwe“-Sprechchöre auf der Trauerfeier im Volksparkstadion

Immer wieder wurden die Trauerredner von andauerndem Applaus oder „Uwe, Uwe“-Sprechchören unterbrochen. Auch Witwe Ilka (86) wurde von den Anwesenden mit Beifall bedacht. Ilka und Uwe waren seit der Hochzeit 1959 ein Herz und eine Seele. Ohne seine Ilka, das betonte Seeler stets, wäre seine Karriere nicht möglich gewesen.

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Eine Karriere, die ganz im Zeichen des HSV stand. Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, Torschützenkönig. Ein Stürmer, den der HSV auch heute noch zu gerne in den eigenen Reihen hätte. Sportvorstand Jonas Boldt wurde die Ehre zuteil, als offizieller HSV-Vertreter zu sprechen – auf Wunsch von Seelers Familie. Der 40-Jährige, der Seeler schon länger kannte, sagte: „Uwe ist mehr als Titel und Trophäen. Uwe Seeler war und ist die perfekte Verkörperung des Fußballs. Er ist der ideale und ehrgeizige Spieler, von dem jeder Trainer und Manager nur so träumt.“ Seeler war „ständig oben, aber bodenständig, der größte HSVer aller Zeiten – für immer.“ Boldt fasste zusammen: „Uwe ist einer von uns – nur besser.“ Tschüs, Uwe.

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