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  • Wachwechsel für die Zukunft? Aaron Hunt (r.) könnte beim HSV des Öfteren auf der Bank sitzen, während Jeremy Dudziak die Fäden ziehen soll.
  • Foto: imago images/Jan Huebner

Dudziak statt Hunt: Beim HSV deutet sich ein Chef-Wechsel an

Die Lust auf diese Saison ist zurück. Setzte das Pokal-Aus in Dresden bei den HSV-Fans noch erhebliche Zweifel frei, regiert nach dem 2:1 gegen Düsseldorf nun wieder die Zuversicht. Auch, weil Trainer Daniel Thioune dem HSV zum Ligastart einen neuen Anstrich verpasste – vor allem durch eine Maßnahme, die die Statik innerhalb des Teams auch für die Zukunft komplett verändern könnte.

Die Diskrepanz hätte größer nicht sein können. Während Aaron Hunt den Erfolg als Reservist auf der Tribüne beklatschte, war Jeremy Dudziak beim Abpfiff mittendrin im Jubel. Der neue Chef, einer der Architekten des Auftaktsieges, nahm Glückwünsche und Liebkosungen entgegen, während Hunt, jahrelang Leitwolf des Teams, den Volkspark als Statist und ohne jede Minute Einsatzzeit verließ. Es könnte der Beginn eines Machtwechsels gewesen sein.

Jeremy Dudziak

In Topform: Jeremy Dudziak schickt sich an, der neue Chef des HSV-Mittelfelds zu werden.

Foto:

WITTERS

Dudziak und Hunt – zwei HSV-Profis und große Unterschiede

Neun Jahre trennen Dudziak (25) von Routinier Hunt (34). Neun Jahre Erfahrung zum einen, ein gewaltiges Maß an Frische und Athletik aber zum anderen. Genau das könnte dafür sorgen, dass die Lösung mit Dudziak als bestimmender Figur des HSV-Spiels zur Dauerlösung werden soll. Thiounes durchaus mutiger Schachzug, Hunt nach dem 1:4 in Dresden aus dem Team zu nehmen, ging auf.

Gegen Düsseldorf offenbarte Dudziak, dass er das Tempo seiner Mannschaft auf eine Art bestimmen kann, die Hunt zuletzt abging. Hinter ihm kam auf der Doppel-Sechs mit Amadou Onana (19) eine weitere frische Kraft zum Einsatz. So könnte es aussehen, das Gesicht eines neuen, erfolgreichen HSV.

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„Jerry hat ein gutes Spiel gemacht“, lobte Sportdirektor Michael Mutzel. „Er hatte zwei Torbeteiligungen und hat die entscheidenden Momente positiv gestaltet.“ Fragt sich nur: Wie würde Hunt mit seiner Rolle umgehen, sollte sich diese als dauerhaft erweisen?

Wie würde Hunt mit einer neuen HSV-Rolle umgehen?

Der Ex-Kapitän, der in diesem Sommer von sich aus auf einen Platz im Mannschaftsrat verzichtete, gilt – vorsichtig formuliert – nicht als Spieler für die Bank, heißt: Ein unzufriedener Hunt könnte das Klima innerhalb des Teams belasten. So die These. Mutzel sagt: „Gefahren sehe ich nicht.“ Hunt aus dem Team zu nehmen, sei eine sportliche Entscheidung gewesen. „Ich denke, Aaron kann damit umgehen. Er wird seine Spiele wieder machen.“

Vorerst aber ist Dudziak am Zug. Bestätigt er seine Form, könnte er Hunts Erbe als Denker und Lenker des HSV antreten. Im besten Fall, so hoffen sie es im Volkspark, mit der Unterstützung des Routiniers.

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