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  • Hochmotiviert: Philipp Weber will im letzten EM-Spiel nochmal "alles reinhauen".
  • Foto: dpa

EM-Geisterkulisse droht: Deutsche Handballer im Fußball-Stadion und Nischen-TV

Schwedischen Boden unter den Füßen, Portugal vor der Brust, Berlin im Kopf, Tokio im Herzen. Deutschlands Handballer kämpfen heute in ihrem letzten Spiel der EM gegen Favoriten-Schreck Portugal (Sonnabend, 16 Uhr, live bei ARD One) um viel mehr als nur Platz fünf im Endklassement und die Ehre.

Goldene Ananas? Von wegen! Diese finalen 60 Minuten im achten und letzten Spiel bei dieser EM und am dritten Austragungsort sind vieles, nur nicht bedeutungslos. „Für uns ist das Spiel ein ganz wichtiger Abschluss“, betont Bundestrainer Christian Prokop, „auch mit Blick auf die Quali.“

Das Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele in Tokio, das schon im April (17. bis 19.4.) in Berlin steigt, ist längst in den Köpfen.

Qualifikations-Turnier in Berlin für Olympia in Tokio schon in den Köpfen

Es gilt, die anfangs holprige EM nach einer klaren Leistungssteigerung in der Hauptrunde mit einem Erfolgserlebnis in Stockholm abzuschließen, um mit Zuversicht und Mut in die Vorbereitung auf Berlin zu starten.

Schon jetzt geht es auch um Kader-Plätze. Wer empfiehlt sich für das Quali-Turnier – und im Falle eines Erfolges auch schon für Tokio? Der Konkurrenzkampf dürfte sich verschärfen, wenn sich Spieler wie Steffen Weinhold, Franz Semper oder Martin Strobel zurückmelden, die ihre EM-Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt hatten.

Philipp Weber verspricht: „Werden alles reinhauen“

Einer, der in den letzten Spielen Werbung in eigener Sache betrieben hat und zu den EM-Gewinner im deutschen Team zählt, ist Philipp Weber.

Der Rückraumspieler vom DHfK Leipzig, der in der Vergangenheit im DHB-Trikot nur selten überzeugen konnte, will sein aktuelles Formhoch nutzen und versprüht Vorfreude: „Das wird ein geiles Spiel, ein richtiger Fight. Wir werden alles reinhauen.“

ARD: Deutsches Spiel gegen Portugal live im Spartenkanal One

Bitter für den DHB und so manchen deutschen Handball-Fan: Das Spiel wird nicht von der ARD übertragen, sondern in den eigenen Sparten-Sender One verschoben.

Der Grund: Das Erste zeigt lieber Biathlon. Das sei weit vor der Handball-EM so geplant gewesen als noch nicht klar war, dass die deutschen Handballer das Spiel um Platz fünf bestreiten, heißt es seitens der ARD.

Handball im Fußballstadion: Die Endrunde der EM findet in der Tele2-Arena in Stockholm statt.

Handball im Fußballstadion: Die Endrunde der EM findet in der Tele2-Arena in Stockholm statt.

Foto:

imago images/Pixsell

Die Partie findet dennoch im größten Rahmen der EM-Geschichte statt. Gespielt wird in der Tele2-Arena, einem Fußballstadion mit verschließbarem Dach, dessen Kapazität für die Endrunde der Handball-EM auf 22 000 Plätze begrenzt ist. Es steht allerdings zu befürchten, dass heute in den Spielen um Platz fünf und drei viele Plätze leer bleiben werden.

Johannes Bitter: Keeper-Riese fürchtet Geisterkulisse

„Hoffen wir mal, dass es auch voll wird“, sagt Torhüter-Riese Johannes Bitter. Das sensationelle Vorrunden-Aus von Weltmeister Dänemark und der Hauptrunden-K.o. der schwedischen Mannschaft sind ein Albtraum für die EM-Organisatoren.

Bundestrainer Prokop ist das völlig wurscht: „Wir spielen nicht für die Zuschauer in der Arena. Es geht um unser Gefühl für die nächsten zweieinhalb Monate.“

Qualifikations-Turnier für Olympia: Gegner stehen am Sonntag fest

Die Kulisse im April in der Berliner Schmeling-Halle wird ganz anders sein. Ein volles Haus und grandiose Stimmung sind garantiert. Gegen wen Deutschland dann antritt, hängt vom Ausgang dieser EM ab. Die DHB-Auswahl trifft entweder auf Spanien oder Schweden, einen weiteren Europa-Vertreter sowie den Dritten der Afrika-Meisterschaft. Insgesamt gibt es drei Vierer-Turniere, in denen je zwei Tickets für Tokio ausgespielt werden.

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