Nächster Zwergstaat dabei? Was Sie zum Finale der WM-Quali wissen müssen
Die Fußball-Welt beschließt das Länderspieljahr mit den letzten direkten Qualifikationschancen für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Bisher sind 28 Teams für die Endrunde im Sommer ermittelt – bekanntlich nehmen erstmals 48 Mannschaften teil. Nun werden 14 weitere Tickets vergeben: elf in Europa, drei in Nord- und Mittelamerika. Wer die übrigen sechs Teilnehmer sind, entscheidet sich erst im WM-Jahr.
Wer qualifiziert sich noch in Europa? Die Lage in Europa ist übersichtlich. Aus den zwölf Qualifikationsgruppen sind die Gruppensieger direkt qualifiziert. Bislang hat das nur England geschafft. Unter anderem Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal können nun nachziehen. Auch die Niederlande, die Schweiz, Dänemark, Belgien, Österreich, Norwegen und Kroatien haben jeweils als Tabellenführer beste Chancen. Für Italien, Polen und die Türkei dürfte es mit der direkten Qualifikation hingegen eng werden.
Deutschland drohen die Play-offs
Was passiert, wenn Deutschland nicht die Gruppe gewinnt? Wenn das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei den anstehenden Länderspielen in Luxemburg (Freitag, 20.45 Uhr/RTL) und gegen die Slowakei (17. November, 20.45 Uhr/ZDF) den angepeilten Gruppensieg verpasst, sind die WM-Chancen noch nicht vertan. Denn: Es bliebe der Umweg über die Play-offs.
Wie laufen die europäischen Play-offs? 16 Teams aus Europa streiten um vier der restlichen Tickets. Neben den zwölf Gruppenzweiten haben auch die vier am besten platzierten Gruppensieger der Nations League 2024/25, die sich nicht bereits als Gruppenerster oder -zweiter für die WM bzw. die Play-offs qualifiziert haben, noch eine WM-Chance. Zwei weitere WM-Startplätze werden bei einem interkontinentalen Turnier mit sechs Teams vergeben. Die Auslosung findet am 20. November in Zürich statt. Die Play-off-Spiele werden im März ausgetragen.
Mehrere Zwergstaaten haben noch Chancen auf die WM
Gibt es neben Kap Verde einen weiteren Zwergstaat bei der WM? Die Chancen stehen gut. In Nord- und Mittelamerika werden noch drei direkte Startplätze vergeben. Wie in Europa haben die Sieger der drei Gruppen ihr Ticket sicher. Gruppe A führt derzeit Suriname an, ein Staat im Nordosten Südamerikas, dessen knapp 630.000 Einwohner aufgrund der mehr als 300 Jahre langen kolonialen Besetzung Niederländisch sprechen. Nationalspieler sind unter anderem die ehemaligen Bundesliga-Profis Sheraldo Becker und Jean-Paul Boetius. Auch die Karibikinsel Curacao (etwa 155.000 Einwohner) darf noch hoffen: In Gruppe B ist das autonome Land des Königreichs der Niederlande derzeit Zweiter hinter Jamaika. Die beiden besten Gruppenzweiten sind beim interkontinentalen Play-off-Turnier dabei.
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Was sind die interkontinentalen Play-offs? Abgesehen von Europa, das die beschriebenen eigenen Play-offs ausrichtet, schicken die übrigen Kontinentalverbände insgesamt sechs Nationen ins interkontinentale Play-off-Turnier. Bolivien und Neukaledonien sind bereits sicher dabei, die vier weiteren Teilnehmer werden noch bestimmt. Afrika und Asien ermitteln in der anstehenden Länderspielphase noch, wer weiter von der WM träumen darf. Gespielt wird dann in zwei Miniturnieren, in denen jeweils ein Ticket vergeben wird. Die in der FIFA-Weltrangliste am höchsten platzierte Mannschaft ist für das Finale gesetzt und spielt gegen den Sieger der beiden ungesetzten Mannschaften aus dem Halbfinale. Die Auslosung findet ebenfalls am 20. November in Zürich statt, die Play-offs werden analog zu den europäischen Play-offs im März ausgetragen. (sid/fwe)
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