Christian Streich

Christian Streich war mit dem Ergebnis gegen Hertha BSC nicht zufrieden. In den Stadionkatakomben machte er seinem Frust lautstark Luft. Foto: IMAGO/Eibner

„Das kotzt mich an!“ Freiburg-Trainer Streich mit Wutanfall

Der SC Freiburg möchte seinen Fans zum Saisonabschluss am liebsten die Qualifikation für die Champions-Legaue schenken. Doch das Projekt gerät nach dem Remis gegen Hertha BSC ins Wanken. Trainer Christian Streich war nach der Partie absolut bedient.

Vorfreude auf die Bayern konnte Christian Streich nach eigenen Angaben frühestens „am Sonntagmorgen um 7.00 Uhr“ empfinden. Bis dahin herrschte unüberhörbar riesiger Frust beim Trainer des SC Freiburg. Das wütende Gebrüll Streichs nach dem 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC drang aus der Kabine in weite Teile der Stadiongänge. „Das Ergebnis ist scheiße“, gab der Coach kurz nach seinem Wutanfall zwar gefasst, aber immer noch eindeutig zu Protokoll: „Das kotzt mich an.“

SC Freiburg im Pokal und Liga gegen FC Bayern München

Der Ärger Streichs war verständlich. Schließlich hätten seine Schützlinge mit wesentlich größerem Selbstvertrauen in die Partien gegen Bayern München am Dienstag im Viertelfinale des DFB-Pokals in der bayerischen Landeshauptstadt sowie am Samstag zu Hause in der Liga gehen können. Doch wie schon beim zurückliegenden Spiel beim FSV Mainz 05 (1:1) ließ der SC im Kampf um seine erste Teilnahme an der Champions League Federn.

„Es nervt mich wahnsinnig, dass wir den Sieg schon wieder liegen gelassen haben“, sagte Streich: „Zweimal führen wir – und zweimal gewinnen wir nicht.“ Die Auswirkungen der vier fehlenden Punkte lassen sich beim Blick auf die Tabelle ablesen: Zwar rangieren die Breisgauer weiter auf Platz vier, doch der Vorsprung auf den schwächelnden Verfolger RB Leipzig könnte komfortable sechs statt magere zwei Zähler betragen.

Ngankam schockt SC Freiburg – Sandro Schwarz glaubt an Hertha-Rettung

Allerdings wäre ein SC-Sieg vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion schmeichelhaft gewesen. Schließlich zeigten die abstiegsbedrohten Berliner eine starke Leistung, das Unentschieden war redlich verdient. Der eingewechselte Jessic Ngankam (77.) traf für die Hertha, die nach acht Auswärtspleiten in Folge wieder einen Punkt aus der Fremde mit nachhause nehmen konnte. „Das war ein guter Schritt, aber im Abstiegskampf braucht man einen langen Atem“, sagte Berlins Trainer Sandro Schwarz.

Den hatte Freiburg am Samstag nicht. Schon vor dem Fehler von Jonathan Schmid beim Ngankam-Tor wackelte die SC-Führung durch das Freistoß-Tor von Vincenzo Grifo (52.) gewaltig. Der Treffer des italienischen Nationalspielers reichte immerhin, um die Freiburger Serien am Leben zu erhalten: Der Sport-Club ist seit sieben Partien ungeschlagen, zu Hause hat der Pokalfinalist des Vorjahres seit zwölf Spielen nicht verloren. Dennoch gab Grifo zu: „Ein Sieg hätte uns sicher gut getan.“

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Furcht werden diese Bilanzen beim kommenden Gegner allerdings kaum hervorrufen. „Bayern München hat vor niemandem Angst – schon gar nicht vor uns“, äußerte Streich: „Taktisch stehen wieder schwierige Entscheidungen an, das wird nicht ohne. Aber wir freuen uns, dass wir noch im Pokal dabei sind – also kicken wir in München.“
Dann hoffentlich ohne Wutanfall. (sid)

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