• Kölns Leihspieler Elvis Rexhbecaj schnürte seinen ersten Bundesliga-Doppelpack ausgerechnet gegen Mönchengladbach.
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Er debütierte einst in Norderstedt: Elvis lebt! Köln hat einen neuen Derby-Helden

Ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach schnürte das Offensiv-Talent Elvis Rexhbecaj seinen ersten Bundesliga-Doppelpack. Seine beiden Treffer verhalfen dem 1. FC Köln zu einem überraschenden 2:1-Auswärtssieg im rheinischen Derby.

„Ich denke, wir haben die richtige Reaktion gezeigt“, freute sich Kölns Keeper Timo Horn: „Der Derbysieg tut der Mannschaft, dem Verein und der ganzen Stadt gut. Aber wir haben keine Zeit uns auszuruhen. Unsere Situation ist nach wie vor brenzlig.“

Gladbach-Coach Rose schweigt zu seiner Zukunft

Für Gladbach-Coach Marco Rose war die Stimmung schon vorm Anpfiff verhagelt. Das lag nicht am erst später einsetzenden Schneeregen im Borussia-Park, sondern an den Fragen nach seiner beruflichen Zukunft: Der 44-Jährige wollte sich partout nicht dazu äußern, ob er im Sommer die Borussia wechselt und in Dortmund anheuert.

Rheinisches Derby: Köln jubelt schon nach drei Minuten

Dass Rose schwieg – geschenkt. Das Problem war nur, dass seine Mannschaft genauso schlecht spielte wie Dortmund. Nach nur drei Minuten jubelten die abstiegsbedrohten Kölner zum ersten Mal, als Rexhbecaj ein Zuspiel von Ondrej Duda zum 0:1 verwertete. 

Gladbach-Trainer Rose rotiert: sieben neue Fohlen gegen Köln

Gladbachs Elf, die Rose gegenüber dem Pokalsieg in Stuttgart auf sieben Positionen verändert hatte, fand überhaupt nicht ins Spiel – hatte aber Glück, dass ein Schuss von Florian Neuhaus (16.) durch Jorge Meré unhaltbar zum 1:1 abgefälscht wurde.

Derby am Rhein: Dicker Lainer-Patzer führt zum Kölner Siegtor

Wer nun glaubte, der Favorit würde das Heft in die Hand nehmen, sah sich getäuscht. In der niveauarmen Partie führte ein dicker Patzer zum entscheidenden Treffer: Gladbachs Stefan Lainer passte den Ball in den Fuß des lauernden Rexhbecaj (55.), der aus spitzem Winkel Keeper Yann Sommer tunnelte.

Jubel Köln

Kölner Freude über den Erfolg im rheinischen Derby

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imago images/Mika Volkmann

Da waren die Fohlen „all shook up“, ganz erschüttert, wie es im Lied eines anderen Elvis heißt – ausgerechnet gegen den Erzrivalen setzte es die erste Niederlage 2021. „Wir haben Gegentore bekommen, die wir so halt nicht bekommen dürfen“, befand Rose. „Es ging in Teilbereichen eher um den Faktor Körperhaltung, das hatte Köln uns voraus.“

Derby-Held Rexhbecaj gab sein Herren-Debüt gegen Norderstedt

Was für ein Tag hingegen für den 23-jährigen Matchwinner, der vom VfL Wolfsburg nach Köln ausgeliehen ist und sein Herren-Debüt im Oktober 2016 gegen Eintracht Norderstedt gab. „Ich glaube, ganz Köln feiert zu Hause“, strahlte Rexhbecaj: „Nach dem Pokal-Aus in Regensburg wollten wir einiges wiedergutmachen und als Mannschaft auftreten.“

Köln-Trainer Gisdol schwärmt: „Eigentlich ist Elvis Kölner“

Trainer Markus Gisdol lief nach dem Schlusspfiff jubelnd zur Eckfahne und schwärmte danach von seinem Torschützen: „Elvis Rexhbecaj ist einer, den du nur lieb haben kannst. Vom ersten Moment an habe ich das Gefühl gehabt: Der ist eigentlich Kölner. Natürlich wünscht man sich, dass solch ein Spieler länger bleiben kann. Ich weiß noch nicht, ob das möglich ist.“

Riesen-Ärger um Köln-Video aus dem Mannschaftsbus

Zumal Rexhbecaj mit seinen Toren wohl auch seinem Mitspieler Dominick Drexler etwas aus der Patsche half. Denn vor dem Anstoß hatte ein im Internet aufgetauchtes Video aus dem Kölner Mannschaftsbus für großen Ärger gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Offensivspieler Drexler FC-Fans, die bei der Abfahrt des Busses Pyrotechnik gezündet hatten, als „Spacken“ bezeichnet.

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Drexler entschuldigte sich später – doch ein Sieg im rheinischen Derby hilft bei der Aussöhnung vermutlich besser. 

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