Abwehr-Not in Dortmund: Nur Hummels kann in Rom spielen

Am Dortmunder Flughafen herrschte gespenstische Leere. Beim Abflug zum ersten Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom waren die BVB-Profis fast unter sich.

Für Sportdirektor Michael Zorc war das ein Grund mehr, gute Laune zu verbreiten und dem drohenden Corona-Blues vorzubeugen: „An diese Situation sind wir doch alle nun schon seit einem halben Jahr gewöhnt. Wir freuen uns auf dieses Spiel.“ 

Dortmund-Trainer Favre warnt: „Es ist nicht gut zu reisen“

Beim Blitztrip in die „ewige Stadt“ will Borussia Dortmund nur siegen, gesund bleiben und schnell wieder heim. „Es werden mehr Fälle kommen, es ist nicht gut zu reisen“, erklärte Trainer Lucien Favre, bevor der Flieger abhob. An Bord bedrängte ihn die Frage, wer sich römischen Angriffen entgegenstellen soll.

Nur Hummels fit: Dortmund-Abwehr ist ein Torso

Denn die Dortmunder Abwehr ist ein Torso. Mats Hummels ist der letzte Turm in einer Defensive, der reihenweise gestandene Profis fehlen: Manuel Akanji war an Corona erkrankt, Dan-Axel Zagadou und Nico Schulz sind verletzt, Emre Can ist rotgesperrt. Lukasz Piszczek bekam in Hoffenheim einen Finger ins Auge und musste sogar ins Krankenhaus.

Das könnte Sie auch interessieren: Schalke-Ultras drohen den Profis: „Dann wird es nicht friedlich“

„Es ist Improvisationskunst gefragt“, sagte Sportdirektor Zorc. Beim 1:0 in Hoffenheim spielte Thomas Delaney in der Abwehr und löste seine Aufgabe mit energischer Zweikampfführung. Die müsste er gegen einen Mann einsetzen, der mit Dortmund noch eine Rechnung offen hat: Ciro Immobile wurde mit den Borussen 2014/15 nicht richtig warm, fühlte sich ausgegrenzt und zu selten von den Kollegen eingeladen. In 24 Spielen erzielte er damals nur drei Tore, als Stürmer der „Laziali“ ist der 30-Jährige schon dreimal Torschützenkönig der Serie A geworden. (MP/SID)