x
x
x
  • Viktoria Köln (weißes Trikot) und Waldhof Mannheim können den DFB nicht mehr ertragen.
  • Foto: imago images/Eibner

3. Liga: Die Klubs rebellieren: Neue Breitseiten gegen den DFB

Der Zoff in der 3. Liga geht in die nächste Runde, und man kommt kaum noch hinterher, in welcher man sich aktuell befindet. Fakt ist: Der DFB macht sich grad keine Freunde in der höchsten unter ihm angesiedelten Spielklasse. Und die geplante Saisonfortsetzung ab dem kommenden Wochenende steht weiterhin massiv auf der Kippe.

Nach einer nicht durchführbaren Corona-Testreihe hat der 1. FC Magdeburg die Verlegung seiner ersten Punktspiele beantragt, verlangt ein zweiwöchiges Mannschaftstraining. Der Spielbetrieb für den Klub soll frühestens am 11. Juni beginnen. In Sachsen-Anhalt gilt noch bis 27. Mai ein Mannschaftstrainings- und Wettkampfverbot. „Die erste Testreihe konnte am Freitag nicht durchgeführt werden, da das vom DFB gestellte Labor uns mitteilte, dass derzeit alle Testkapazitäten erschöpft sind und frühestens am Montag eine Testreihe stattfinden kann: Dadurch geraten wir in Zeitprobleme“, sagte Magdeburgs Leiter Spielbetrieb Matthias Kahl.

Jenas Krisenstab-Leiter greift den DFB offen an

Auch Schlusslicht Carl-Zeiss Jena kann sich kaum vorstellen, kommende Woche wieder auf dem Platz zu stehen. Der Leiter des Krisenstabs der Stadt, Benjamin Koppe, stellte klar, dass es für den Klub keine Ausnahmegenehmigung zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs geben werde. Zudem gab es klare Worte von Hoppe in Richtung DFB: „Die Regeln während einer Pandemie stellen Regierungen und Gesundheitsbehörden auf, nicht der DFB“, sagte er.

Waldhof Mannheim will 79.000 Euro vom DFB

Doch damit längst nicht genug. Der SV Waldhof Mannheim, schon länger auf Krawall gebürstet, verlangt vom Verband Geld zurück. Der Tabellenzweite hat dem DFB eine Rechnung über 21.000 Euro geschickt. Dabei beruft sich der SVW auf eine Verordnung des Landes Baden-Württemberg. „Wir haben die Kosten für Desinfektionsmaterial, Masken und Arbeitszeit für den Hygienebeauftragten und seine beiden Assistenten weitergereicht“, sagte Geschäftsführer Markus Kompp. Die Waldhöfer werden die Kosten für das Quarantäne-Trainingslager, das Mannschaft, Trainer und Funktionsteam am Sonntag beziehen und das etwa 58.000 Euro kostet, ebenfalls an den Verband weiterreichen.

Köln überrascht über Ad-hoc-Entscheidung

Und zu guter Letzt meldete sich nun auch noch Viktoria Köln zu Wort, bislang eher zurückhaltend unterwegs. „Wir haben immer gesagt, dass wir eine Entscheidung auf dem grünen Rasen wollen“, sagte der Sportliche Leiter Marcus: „Aber dass am Vatertag fast eine Ad-hoc-Entscheidung des DFB gekommen ist, hat uns schon überrascht.“ Der Viktoria-Tross werde nun am Sonntag in ein Kölner Hotel umziehen, „aber der Sinn, jetzt sechs Tage in Quarantäne zu gehen und dann wieder raus, erschließt sich mir nicht ganz“, erklärte Steegmann.

Viktoria-Coach befürchtet absolutes Roulette

Trainer Pavel Dotchev stört vor allem die Belastung, die nach dem Restart am 30. Mai auf die Spieler zukommt. „Elf Spiele in 30 Tagen – das wird absolutes Roulette“, sagte der Ex-Profi und erfahrene Coach. Steegmann glaubt, „dass es so eine Belastung im Profi-Fußball noch nicht gegeben hat. Darin liegt ein hohes Risiko für alle Vereine, weil die Ergebnisse noch weniger vorhersehbar sind als ohnehin schon.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp