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Joachim Löw bei der Auftaktpleite gegen Frankreich.
  • Joachim Löw und die DFB-Kicker stehen gegen Portugal gewaltig unter Druck.
  • Foto: WITTERS

Erstes DFB-Finale: Löw muss liefern – sonst droht das frühe EM-Aus

Ganz Deutschland schaut auf dieses Spiel. Nach dem 0:1 gegen Frankreich muss das DFB-Team am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) gegen Portugal eine Reaktion zeigen – ansonsten könnte es sehr schnell zappenduster bei dieser EM werden.

Damit sie auch alle wissen, worauf es ankommt, bekamen Deutschlands Kicker vor der Abfahrt nach München nochmal die volle Dröhnung. Wie schon tags zuvor, so machten auch am Freitag Fans mit einem Kleinbus ihre Aufwartung in Herzogenaurach und drehten während des Abschlusstrainings die Lautsprecher bis zum Anschlag auf. „Deutschland, schieß ein Tor!“, hallte es aus den Boxen, ein umgedichteter Song, der sich am Hit „Baby, give it up“ orientiert. Sechs, sieben Minuten ging das so. Dann tuckerte der Bus davon.

Warum das DFB-Team schon vor dem letzten Spiel raus sein könnte

Ob die Nachricht wirklich ankam, wird sich gegen Portugal zeigen. Es ist reichlich Druck auf dem Kessel. Löw und seine Mannschaft müssen liefern, denn eine weitere Niederlage könnte üble Folgen haben. Zwar wäre Deutschland auch im Falle einer weiteren Niederlage noch nicht raus, sondern könnte weiter auf eine Achtelfinal-Qualifikation als einer der vier besten Gruppendritten hoffen. Diese Hoffnung aber könnte schon vor dem Anpfiff am kommenden Mittwoch gegen Ungarn dahin sein, da dann alle anderen Gruppen schon beendet sein werden. Gäbe es dann vier Gruppendritte mit mehr als drei Punkten, wäre Löws Team chancenlos. So ist die Portugal-Partie durchaus ein zumindest kleines Endspiel. 

Noch hat Deutschland sein Schicksal selbst in der Hand, daraus will Löw eine Tugend machen. Auf seine Art. Zwar wurde in den vergangenen Tagen heiß darüber diskutiert, ob der Bundestrainer sein System von Dreier- auf Vierer-Abwehrkette ändern sollte. Löw aber pokert. Mit der Tendenz, zumindest sein System nicht zu verändern.

Löw erwartet deutlich mehr Mut von den DFB-Kickern

Zwei Tage lang arbeitete der 61-Jährige mit seinen Spielern die Frankreich-Pleite auf. Das Resultat: „Wir müssen mit einer anderen Dynamik ins letzte Drittel reinspielen! Es ist jedem Spieler klar geworden, dass wir in der Offensive die Räume anders besetzen müssen. Ich hoffe und erwarte, dass wir das besser machen.“

Löw fordert mehr Mut, darum geht es ihm in erster Linie. Klar sei aber auch: „Diese taktische Änderungen kann man mit der gleichen Formation vornehmen, wenn man es will.“

DFB: Wird Joshua Kimmich wieder rechts spielen?

Dennoch bleiben Fragezeichen: Bleibt Joshua Kimmich rechts oder rückt er in die Mitte? Ersetzt Leroy Sané Kai Havertz? Überrascht Löw vielleicht mit dem spielstarken Gladbacher Florian Neuhaus? Eines zumindest dürfte klar sein: Leon Goretzka wird wohl erst nach der Pause zur Alternative werden. „Seine Kräfte werden noch nicht vollends reichen, er hat fünf, sechs Wochen nicht gespielt“, so Löw.

Samstagabend gilt es dann. Viel Druck für Deutschland, aber das ist Löws geringstes Problem. „Den Druck kenne ich seit 15 Jahren“, sagt er nur lapidar. „Der Druck wird uns nicht erdrücken.“ Dennoch: Nach der Partie würde er ihn gern an die Portugiesen weitergereicht haben.

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