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  • Beim FC St. Pauli stehen aktuell deutlich zu viele Profis im Kader.
  • Foto: WITTERS

Traningsauftakt: FC St. Pauli will seinen XXL-Kader verkleinern

Am Sonnabend um 11 Uhr beginnt der FC St. Pauli an der Kollaustraße mit der Vorbereitung auf die restlichen 16 Rückrundenspiele. Der Trainingsstart ins neue Jahr leitet für einige Kiezkicker möglicherweise das vorzeitige Saisonende im braun-weißen Profi-Kader ein. Denn Trainer Jos Luhukay und Sportchef Andreas Bornemann wollen den durch die Verletztenmisere auf 35 (!) Mann angewachsenen Kader verkleinern.

Bei bis zu 15 nicht einsatzfähigen Spielern – wie beim 1:3 in Aue – war man beim Kiezklub oft froh, genügend Alternativen zu haben, um einen halbwegs konkurrenzfähigen Kader aufbieten zu können. Doch das Lazarett hat sich längst gelichtet.

Bornemann mag Begriffe wie „ausmisten“ oder „aussortieren“ nicht

Bornemann verabscheut Begriffe wie „ausmisten“, selbst „aussortieren“ passt ihm nicht: „Das ist menschenunwürdig.“ Seine Formulierung: „Unser Ziel ist es, den Kader zu straffen.“
Der 48-jährige Manager erklärt den Plan mit dadurch verbesserter Trainingsarbeit und einer angenehmeren Atmosphäre in der Kabine: „Wenn sechs, sieben Spieler während eines Trainingsspieles Runden laufen müssen, wird dies ihnen nicht gerecht.“

Bornemann: „Wir müssen mit den Betreffenden über Ist-Zustand und Perspektiven reden“

Es geht bei den angestrebten Veränderungen (Vereinswechsel durch Leihe und Verkauf) oder Verschiebungen (zur U23) um Akteure, die wenig oder kaum auf dem Platz gestanden haben. Bornemann: „Wir müssen mit den Betreffenden offen und ehrlich über den Ist-Zustand und ihre Perspektiven sprechen, ihnen sagen, dass es schwierig wird, mehr Einsatzzeiten zu bekommen.“

Keiner solle unsanft abgeschoben werden, Bornemann hofft auf Einvernehmlichkeit: „Es geht nur mit einer gemeinsamen Idee. Man muss schauen, ob es eine Lösung gibt.“

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Für den Trainingsstart habe die Reduzierung des Aufgebots noch keine Relevanz, alle gesunden St. Pauli-Spieler sind erstmal dabei. In den Tagen bis zum Trainingslager (12. bis 20. Januar in der Nähe von Valencia) sollen, so die Hoffnung, die ersten Personalentscheidungen getroffen werden.

Zehir, Park, Hornschuh, Benatelli und Tashchy sind Wechsel-Kandidaten

Wer steht zur Disposition? Für die Talente Jakub Bednarczyk, Niklas Hoffmann, Mert Kuyucu oder Luis Coordes, die auch wegen der Verletzungsmisere die Gelegenheit erhielten, sich in der 2. Liga zu zeigen, könnte es im Profi-Kader vorerst eng, die U23 ein Thema werden. 

Wechselkandidaten sind neben Youngster Ersin Zehir und Yi-Young Park, der nach schwerer Schulterverletzung den Anschluss sucht, drei Routiniers: Defensiv-Allrounder Marc Hornschuh ist aufgrund seiner lange angeschlagenen Fitness ebenso wenig zum Einsatz gekommen (zweimal) wie Mittelfeldstratege Rico Benatelli, der nur auf einen einzigen Kurzeinsatz kam. Auch Borys Tashchy, der nur einmal über 90 Minuten spielte und sechsmal meist erst gegen Ende eingewechselt wurde, dürfte unzufrieden sein – zumal mit Henk Veerman, Viktor Gyökeres und Dimitrios Diamantakos drei Stürmer in der Rangliste vor ihm stehen.

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St. Paulis Lawrence und Penney sind nicht in Hamburg

Wer fehlt beim Trainingsstart? James Lawrence (Knie-OP) absolviert seine Reha in Amsterdam, Matt Penney (Muskelfaseriss) in Sheffield. Ur-Kapitän Christopher Avevor (Wadenbeinbruch) und Christian Conteh (Muskelfaserriss) bereiten sich in den Katakomben an der Kollau auf ihre Rückkehr vor.

Wer kehrt zurück? Dimitrios Diamantakos war schon Ende vergangenen Jahres nach seinem Muskelfaserriss in einem guten Zustand. Jetzt ist der mit sechs Treffern beste Torschütze hundertprozentig belastbar.

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