Nach St. Pauli-Vorstoß: Elon Musks „Hass-Maschine“ X verliert Vereine und Verbände
Seltene Einigkeit zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock – zumindest auf den ersten Blick. Wenige Tage nach dem Kiezklub kündigten auch die Mecklenburger an, künftig auf die Nutzung des Kurznachrichtendiensts X (vormals Twitter) zu verzichten. St. Paulis Vorstoß aus der vergangenen Woche findet im deutschen Sport mehr und mehr Nachahmer.
Bereits am Wochenende erklärte Oberliga-Spitzenreiter Altona 93, sich von X zu verabschieden. Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart kündigte an, einen solchen Schritt zu prüfen. Bundesligist Werder Bremen war da schon weiter, zog sich wie St. Pauli zurück. Hansa Rostock meldete ebenfalls Vollzug. „Wir hatten schon länger die Überlegung, den Kanal einzustellen und uns auf unsere anderen Kanäle, die besser angenommen werden und eine größere Reichweite haben, zu konzentrieren“, sagte eine Sprecherin.
St. Pauli reagierte auf den Wahlsieg von Donald Trump
Der FC St. Pauli hatte nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen und der angekündigten Ernennung von X-Besitzer Elon Musk zum Bürokratie-Regulator am Donnerstag seinen Abschied vom einstigen Twitter verkündet – anders als nun Hansa Rostock verbunden mit deutlicher Kritik an der politischen Ausrichtung des Nachrichtendiensts.
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Der Multimilliardär Musk habe X „zu einer Hass-Maschine umgebaut“, erklärte der Verein: „Es ist davon auszugehen, dass X auch im Bundestagswahlkampf autoritäre, menschenfeindliche und rechtsradikale Inhalte fördert und so öffentliche Diskurse manipuliert.“ Kritiker befürchten zudem, dass Musk in seiner neuen Tätigkeit als Leiter einer „Effizienzabteilung“ versuchen wird, die Pressefreiheit in den USA einzuschränken.
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Auch der Deutsche Volleyball-Verband wird nicht mehr auf der Plattform vertreten sein, auf der ihm zuletzt 24.000 Menschen folgten. „Nach sorgfältiger Beobachtung der Veränderungen, die seit der Übernahme durch Elon Musk stattgefunden haben, haben wir uns bewusst entschieden, X nicht weiter zu nutzen“, erklärte der Verband, der seinen Kanal bereits seit März nicht mehr bespielt hat.