Immanuel Pherai gegen St. Pauli
  • Immanuel Pherai bejubelt seinen Doppelpack: Er war der Braunschweiger Matchwinner gegen St. Pauli.
  • Foto: imago/Hübner

Matchwinner im Alleingang: St. Pauli fehlt jemand wie Pherai

Er kam spät. Aber die inklusive Nachspielzeit gerade einmal 24 Einsatzminuten reichten Braunschweigs Immanuel Pherai, um nahezu im Alleingang die Partie gegen den FC St. Pauli zu drehen. Und man kam als Beobachter aus Hamburg um die Frage nicht herum, warum der Niederländer eigentlich in Gelb und Blau auf dem Platz stand und nicht für den Kiezklub.

Den Ausgleich erzielte der in Minute 69 eingewechselte 21-Jährige, als er sich im Rücken von Eric Smith freigestohlen hatte und die Hereingabe von Luc Ihorst aus fünf Metern wuchtig vollendete (77.). Und bei der letzten Aktion der Partie setzte er sich geschickt von allen Gegenspielern ab, ohne im Abseits zu stehen, um den Ball aus spitzem Winkel zum 2:1-Siegtreffer unhaltbar in die Maschen zu dreschen. Aber das waren längst nicht seine einzigen auffälligen Szenen.

Pherai nach seiner Einwechslung gegen St. Pauli auffällig

Noch vor dem Anstoß nach St. Paulis Führung durch Manolis Saliakas eingewechselt, stand Pherai sofort im Mittelpunkt, als er Sekunden später den Ball von Marcel Hartel eroberte und nach Doppelpass mit Lauberbach ins Tor traf. Der Treffer zählte zwar nicht, weil der wenig überzeugende Referee Sascha Stegemann zuvor auf Foul von Pherai an Hartel entschieden hatte, aber schon da zeigte sich, welch belebendes Element der ehemalige Dortmunder sein würde.

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Ein Element, das den Hamburgern in dieser Saison oft abgeht und das bis zum Sommer in Person von Daniel-Kofi Kyereh noch vorhanden war. Pherai erinnert nicht nur optisch an den jetzigen Freiburger. Seine Spielweise kommt zwar nicht ganz so elegant daher, aber auch er ist auf der Zehn zu Hause, ist für Spielkultur und besondere Momente zuständig, torgefährlich (inklusive Pokal jetzt fünf Treffer) und weiß seine Kollegen bestens einzusetzen (fünf Assists).

St. Pauli hätte Pherai ablösefrei aus Dortmund holen können

Der FC St. Pauli könnte einen Immanuel Pherai bestens gebrauchen. Und der war im Sommer auf dem Markt, ablösefrei zu haben, nachdem er seit der U17 beim BVB ausgebildet worden war und in der vergangenen Saison noch in der 3. Liga für die zweite Mannschaft gespielt hatte. An der Seite von Christian Viet, der von St. Pauli nach Dortmund ausgeliehen war. Entsprechend wird der ehemalige U-Nationalspieler der Niederlande auch bei Braun-Weiß bekannt gewesen sein.

Sechs Tore und sieben Vorlagen in 31 Spielen haben aber nicht nur dem Kiezklub nicht als Bewerbung gereicht. Offenbar sahen nicht viele etablierte Klubs das Potenzial eines kreativen Zweitliga-Profis in ihm, sonst wäre er kaum nach Niedersachsen gewechselt. Und natürlich ist es einfach, jetzt schlaue Reden zu schwingen. Fakt aber ist: Mit einem Immanuel Pherai wäre St. Pauli besser aufgestellt.

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