„Besonderes Spiel“ für St. Paulis Oppie – nicht nur wegen Union-Gerüchten
In Freiburg traf Louis Oppie erstmals in der Bundesliga. Der linke Schienenspieler, der in der vergangenen Saison mit Arminia Bielefeld in die Zweite Liga aufgestiegen und ins Pokalfinale eingezogen war, übersprang im Sommer eine Spielklasse und fügte sich nahtlos im Oberhaus ein. Beim 1:2 in Breisgau verkürzte der 23-Jährige und leitete St. Paulis beste Phase eines sonst dünnen Auftritts ein. Seither darf er sich Bundesliga-Torschütze nennen. Das Trikot des Spiels erhält einen besonderen Platz. Auch die kommende Partie gegen Union Berlin ordnet Oppie etwas außer der Reihe ein.
„Das war schon immer der Moment, von dem man als Kind geträumt hat. In der Bundesliga zu spielen und ein Tor zu schießen, ist schon etwas ganz besonderes“, gab Oppie nach dem Mittwochs-Training zu Protokoll. Auch wenn der Spielausgang die Freude über das erste Tor natürlich trübte. Dennoch nahm er sein Trikot mit nach Hause und will es dort „auf jeden Fall“ einrahmen.
Dass es für St. Pauli nicht mehr zu Punkten reichte, hat Oppie bereits abgehakt. Die letzten 20 Minuten, als sich die Kiezkicker mit seinem Tor im Rücken mutiger und zielstrebiger im Spiel nach vorne präsentierten, will er als Mutmacher für die kommenden Aufgaben mitnehmen. „Wir wissen alle, was das für eine scheiß Situation ist. Da hatte keiner Bock drauf. Aber da sind wir jetzt drin. Und da hilft es nicht, jetzt alles schlecht zu reden und den Kopf in den Sand zu stecken“, sagte der Linksfuß.
Oppie wurde im Sommer von Union Berlin umworben
Besser machen wollen es er und seine Kollegen im kommenden Heimspiel gegen Union Berlin am 23. November (17.30 Uhr). Ein „besonderes Spiel“ für ihn, wie er zugab, wenngleich „auch ein Ligaspiel, das man gewinnen will. Und da ist es egal gegen wen.“ Dass die Partie gegen die Köpenicker kein normales für ihn ist, liegt an seiner Berliner Vergangenheit. Oppie kommt aus der Hauptstadt, kickte dort für Tasmania und Hertha Zehlendorf, aber vor allem von 2009 bis 2017 für Hertha BSC. Deswegen sei es durchaus ein kleines persönliches Derby, da er die Hertha noch im Herzen trage.
Das könnte Sie auch interessieren: „Einfach verdient“: Bei Freiburg-Pleite war ein St. Pauli-Profi der große Gewinner
Auch ein wenig deshalb kam ein Wechsel im Sommer zu Union Berlin nicht zustande, obwohl sich Steffen Baumgart und Co. sehr um ihn bemüht haben sollen. Bekanntermaßen zog es Oppie aber lieber nach Hamburg zum FC St. Pauli, wo er sich trotz großer Ergebniskrise der Mannschaft rasch an die Bundesliga gewöhnte. Er sei angekommen, wie er selbst findet, aber „trotzdem noch nicht da, wo ich hin will“. Das gilt aktuell auch für die Kiezkicker.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.