Azzouzi: Lob für St. Pauli, Sorgen wegen Fürther Absturz
Das Leben eines Fußballmanagers ist stressig dieser letzten Tage des Transferfensters. Insbesondere, wenn es obendrein sportlich so läuft wie gerade in Fürth. Rachid Azzouzi sind diese beiden Stressfaktoren am Telefon allerdings nicht anzumerken zwei Tage vor Ende der Wechselperiode und vier vor dem Duell mit seinem Ex-Klub St. Pauli.
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Das Leben eines Fußballmanagers ist stressig dieser letzten Tage des Transferfensters. Insbesondere, wenn es obendrein sportlich so läuft wie gerade in Fürth. Rachid Azzouzi sind diese beiden Stressfaktoren am Telefon allerdings nicht anzumerken zwei Tage vor Ende der Wechselperiode und vier vor dem Duell mit seinem Ex-Klub St. Pauli.
In jenes geht der Bundesliga-Absteiger nach sieben Spieltagen mit drei Punkten als Vorletzter. Ziemlich besorgniserregend. Oder? „Es geht da nicht um Ausreden, aber diese Situation, in der wir gerade stecken, die ist mir so geläufig, auch aus anderen Vereinen“, sagt Azzouzi im Gespräch mit der MOPO. Nicht einzig, aber auch mit Blick auf Mit-Absteiger Bielefeld (16.). „Trotzdem ist klar, dass wir aufpassen müssen, weil es in eine Richtung geht, die für den Verein nicht gut ist. Wir müssen ankommen in dieser Liga.“
Heißt übersetzt: gewinnen. Wenngleich Azzouzi die Mannschaft nicht allein an Ergebnissen bewertet wissen will. Dafür hat er zu viel Erfahrung und zu viel erlebt. „Als Verein stehst du immer vor der Frage, welchen Weg du gehst: Den der Unruhe und des Sich-Treiben-Lassens oder den der Vernunft und des Kritisch-Seins“, erklärt er. „Es geht gar nicht darum, sich in die Tasche zu lügen. Aber es geht darum, die Dinge richtig einzuordnen. Und das ist unser Weg.“
Fürth-Sportchef Azzouzi lobt St. Pauli
Was nichts an der Notwendigkeit von Punkten ändert. „Auch wir müssen uns der Realität stellen und wissen: Letztlich brauchen wir irgendwann Ergebnisse.“
Aus Fürther Sicht am liebsten schon gegen den Kiezklub, bei dem Azzouzi bis Dezember 2014 zweieinhalb Jahre als Sportchef Dienst tat und die Mannschaft deshalb nicht nur wegen der Partie am Wochenende im Blick hat. „St. Pauli bringt sehr viel mit: die spielerische Leichtigkeit mit guten Fußballern, gutes Tempo, sie haben eine gute Mischung im Kader und eine gute Innenverteidigung“, lobt er. Und weist aber auch auf die Abgänge Kyereh und Burgstaller hin. „Solche Spieler eins zu eins zu ersetzen, das ist schwierig. Das hat nichts damit zu tun, dass die Leute, die du neu holst, schlechter sind. Aber das braucht alles Zeit. Und diese Zeit bekommst du in der Liga nicht.“
Azzouzi war überrascht von Borcherts Wechsel zu St. Pauli
Was der 51-Jährige ja gerade selbst erlebt in Fürth, wo die Ansprüche gestiegen sind. Er wisse „natürlich auch, dass sich alle nach Siegen und Erfolgen sehnen“, sagt Azzouzi. Nur sei das alles nicht einfacher, wenn acht von elf Spielern aus der Aufstiegself von 2020 den Klub verlassen hätten, darunter mit David Raum und Anton Stach zwei heutige A-Nationalspieler.
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Einer von damals ist geblieben, Kapitän Branimir Hrgota hat kürzlich sogar verlängert. Im Gegensatz zum Aufstiegskeeper Sascha Burchert, der den Verein im Sommer verließ. „Ich war überrascht, dass es bei Sascha am Ende St. Pauli wurde, habe mich aber für ihn gefreut“, sagt Azzouzi. „Für ihn ist es wichtig, wieder in einem Verein zu sein, der Ambitionen hat.“