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St. Pauli Jubel
  • Dittgen, Kyereh und Ziereis bejubeln das zwischenzeitliche 4:1.
  • Foto: WITTERS

Gedreht, gesiegt! Nächste St. Pauli-Party in Heidenheim

Sie haben es schon wieder getan! Zum dritten Mal in Folge schenkte der FC St. Pauli dem 1. FC Heidenheim vier Tore ein, gewann vor 8013 Zuschauer:innen an der Brenz mit 4:2 (0:1) und baute die Tabellenführung dadurch aus. Danach hatte es allerdings eine Halbzeit lang gar nicht ausgesehen.

Der Auftakt erinnerte an die schlafmützige Anfangsphase von Paderborn, als Philipp Ziereis‘ früher Platzverweis Nährboden war für die 1:3-Niederlage. Auch an der Brenz sorgten die Gäste eigenständig für einen zeitigen Tiefschlag, als aus einem eigenen Flachabstoß heraus der Ball im eigenen Netz landete. Mohr musste die Kugel nur noch ins leere Gehäuse einnetzen (4.), nachdem sich zuvor Jakov Medic, Leart Paqarada, Nikola Vasilj und Philipp Ziereis irgendwie aktiv an der Entstehung beteiligt hatten

St. Pauli verteidigt gegen Heidenheim die Tabellenführung

Dass der Zwischenstand auch nach 20 Minuten noch Gültigkeit hatte, war zu dem Zeitpunkt des Spiels das einzig Positive. Kühlwetter hatte per Kopf das 2:0 auf dem Fuß (7.), Medic unterlief fast ein Eigentor (9.), schließlich vergaben Schimmer und Kühlwetter im Doppelpack die durchaus mögliche Erhöhung (20.). „Heidenheim hat uns da sehr gut und sehr hoch gepresst“, stellte Trainer Timo Schultz fest. „Da haben wir nicht gut ausgesehen.“

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St. Pauli fand derweil offensiv kaum statt. Fußballerisch sah das in den ungefährlichen Zonen nett aus, im letzten Drittel allerdings tat sich bis zu Guido Burgstallers erstem (und ungefährlichen) Abschluss nach 22 Minuten gar nichts. Was auch an der erwartbar physischen Spielweise der Hausherren lag, gegen die Zweikämpfe nahezu ausnahmslos wehtun. Dem stellte sich St. Pauli mit zunehmender Dauer immer besser, teilte auch aus, nahm das Spiel in die Hand, Chancen hatte aber weiter nur Heidenheim (Sessa, 42.; Mohr, 44.). Kurzum: Mit dem 0:1 zur Pause war Braun-Weiß prima bedient.

Schock für Heidenheim: Kiezkicker drehen Spiel in 89 Sekunden

Mit einer Umstellung (Stürmer Max Dittgen ersetzte Christopher Buchtmann, dessen Zehner-Position fortan Kofi Kyereh übernahm) und einer unfassbaren Energie und Zielstrebigkeit kamen die Hamburger aus der Kabine. Und was sich dann tat, war schier unfassbar oder, um es mit FCH-Coach Frank Schmidt zu sagen: „Die zweite Halbzeit war für uns schrecklich.“ Zunächst zauberte Jackson Irvine einen Zuckerball auf Guido Burgstaller aus dem Fuß, der Österreicher ließ noch Hüsing aussteigen und vollstreckte zum Ausgleich (55.).

Nur eine Minute später war es erneut Irvine, der Burgstaller in den freien Raum schickte und dessen Hereingabe Dittgen am ersten Pfosten stehend zum 1:2 über die Linie drückte. Und nach exakt einer Stunde war die Nummer vollends gedreht, als eine eigentlich verunglückte Irvine-Flanke vor die Füße von Burgstaller fiel, der das Runde aus 16 Metern in den linken Giebel schweißte.

In fünf Minuten hatten die Kiezkicker die Nummer auf links gedreht, nach einem Konter legte Dittgen auf Vorlage von Kyereh zur Freude der knapp 1000 Gäste-Fans gar noch das vierte Ding nach (81.), ehe Kleindienst der Treffer zum Endstand gelang (86.).

Heidenheim-Trainer Frank Schmidt: „Ganz bittere Niederlage“

„Ich denke, der größte Unterschied von der zweiten zur ersten Halbzeit war, dass wir unsere Situationen gut zu Ende gespielt haben“, analysierte Schultz nüchtern. „Und so haben wir dann auch ein paar sehr schöne Tore geschossen.“ Sein Gegenüber hingegen wirkte im Ansatz verzweifelt. „Für uns war das eine ganz bittere Niederlage“, befand Frank Schmidt. „Nach so einer ersten Halbzeit kriegst du noch vier Gegentore und weißt eigentlich gar nicht, warum.“

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