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  • Josef „Joe” Zinnbauer an seinem neuen Arbeitsplatz bei den südafrikanischen Orlando Pirates
  • Foto: picture alliance/dpa

Ex-HSV-Trainer: Joe Zinnbauer über sein neues Leben in Südafrika

Johannesburg –

Die Serie steht. Seit der ehemalige HSV-Trainer Joe Zinnbauer die Orlando Pirates in Südafrika trainiert, haben sie in sieben Ligaspielen nicht mehr verloren. Zinnbauer surft am Kap der guten Hoffnung auf einer Erfolgswelle.

„Das ist nicht allein mein Verdienst“, sagt Zinnbauer bescheiden mit Hinweis auf seine Mitarbeiter beim Johannesburger Traditionsklub, „die haben sich sofort bei meinen taktischen Vorstellungen eingearbeitet und das ins Team mit reingebracht.“  Der Club kletterte von Platz sechs auf Rang zwei. Er hat Tuchfühlung zum ebenfalls in Soweto ansässigen Kultklub Kaizer Chiefs, den der ehemalige Bielefelder Ernst Middendorp trainiert. Die beiden Soweto-Klubs treffen am 29. Februar aufeinander. 

Titelträume bei Zinnbauers Orlando Pirates

Zinnbauers erklärtes Ziel ist, langfristig bei den Piraten etwas aufzubauen. „Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht; das ist natürlich umso schöner für mich – das gibt ein bisschen Schub von hinten.“ Doch das Umfeld werde nun hungrig nach Titeln, sagt der 49-Jährige, während seine Spieler bei der Mittagspause im Klubraum den Ghettoblaster aufdrehen und ausgelassen tanzen. 

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Ex-HSV-Coach Zinnbauer schwärmt von der Stimmung

Ihr Coach könne das auch, sagen sie anerkennend – und kämpfen noch immer ein wenig mit der korrekten Aussprache seines Namens. Zinnbauer, der bis zum Umzug seiner noch in Hamburg weilenden Familie Mitte März in einem Apartmenthotel wohnt, lächelt und schwärmt von seinen Spielern und auch den begeisterungsfähigen Fans. Die Stimmung in den Stadien sei großartig: „Hier herrscht ein gesunder Wettstreit, aber kein Wettkampf; das ist eine fantastische Stimmung beim Spiel, da bekommt man eine Gänsehaut.“ 

Zinnbauer März 2015 HSV

Joe Zinnbauer im März 2015 als HSV-Trainer

Foto:

WITTERS

„… und im Moment haben wir Glück”

Zinnbauer, der in der Spielzeit 2014/15 in 24 Pflichtspielen den HSV betreut hatte und bis Mai 2017 beim FC St. Gallen in der Schweiz tätig war, sieht weitere Unterschiede. „Wenn du in Deutschland 3:0 hinten liegst und du machst ’ne Offensivaktion, da hörst du nix im Stadion. Das ist hier anders: Hier wird jeder Ballkontakt, jede gute gelungene Aktion gefeiert.“ Mehr noch als Taktik und Disziplin stehe Individualität im Kurs. Er versuche nun, ein wenig europäisches Ballgefühl ins Team reinzubringen – „und im Moment haben wir Glück damit, dass es gut funktioniert.“ 

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Zinnbauer sieht bei seinen Spielern Bundesliga-Potenzial

In seinem Team habe er gute Einzelspieler, die es jetzt zu einer Einheit zusammenzuschweißen gelte: „Ich glaube durchaus, dass der eine oder andere aus unseren Reihen in der 1. oder 2. Bundesliga spielen könnte, wenn er sich im mannschaftstaktischen Bereich einordnet.“ Sein mittelfristiges Ziel sei der Aufbau einer Mannschaft, die im Kampf um den Titel mitspielen kann. „Wir haben sehr erfolgshungrige Spieler“, sagt er und gibt zu bedenken: „Man merkt aber auch schon, dass einen die Gegner jetzt jagen – sie wollen die Ersten sein, die unsere Serie an gewonnenen Spielen brechen.“ 

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