Fanta 4 begeistern Hamburg: HSV-Stelle sorgt für besondere Reaktion
Endlich! Zwei Mal mussten die Fantastischen 4 den Auftakt ihrer „30 Jahre live“-Tour pandemiebedingt verschieben. Am Samstag spielte das HipHop-Quartett ihr erstes von zwei Konzerten in der mit 15.000 Fans gefüllten Barclays-Arena. In den Sitzreihen tanzen Müttern mit ihren Kindern. Die Stelle mit „HSV“ sorgt bei den Hamburgern für eine besondere Reaktion.
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Endlich! Zwei Mal mussten die Fantastischen 4 den Auftakt ihrer „30 Jahre live“-Tour pandemiebedingt verschieben. Am Samstag spielte das in Stuttgart gegründete HipHop-Quartett ihr erstes von zwei Konzerten in der mit 15.000 Fans gefüllten Barclays-Arena. „Das fühlt sich an wie Zuhause“, stellte Wahl-Hamburger Smudo fest und gab die richtige Prognose für den Abend: „Das wird rocken heute!“
Vom ersten Moment an geben die Herren Vollgas. Kaum ist der rote XL-Vorhang mit ihren Antlitzen emporgehoben, so viel Größenwahn darf zum Jubiläum auch bei den Fantas sein, schwören sie die Halle mit „MfG“ ein – dem Song, der eine einzige Aneinanderreihung von Abkürzungen darstellt. Die Stelle mit „HSV“ wird von den Hamburgern mit Zwischenapplaus bedacht.
Ein fetziges Bläser-Trio und eine Begleitband haben sie auf ihrer Showtreppe platziert. Die Bühne sieht gigantisch aus: Drei riesige Leinwände sorgen dafür, dass bis zum hintersten Platz in der Halle das rastlose Treiben der HipHop-Veteranen ankommt. Oft bietet sich dadurch der Direkt-Vergleich: Während vorne Thomas D, Michi Beck, Smudo und Andi für Wahnsinns-Stimmung sorgen, laufen hinter ihnen Ausschnitte aus alten Videoclips und Konzerten.
Fanta Vier: Thomas D beeindruckt mit der krasseste Hüpf-Kondition
Sie können es sich leisten! Mit Anfang 50 haben sie sich nicht nur musikalisch gut gehalten; ihr Fitnesslevel ist hoch. Besonders Thomas D beeindruckt mit der krasseste Hüpf-Kondition überhaupt – die gibt es auch ohne tierisches Eiweiß.
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Ein Clip wird eingespielt, in dem Journalistin Nina Ruge das Anliegen der Fanta 4 schon Mitte der Neunziger auf den Punkt brachte: „Hauptaufgabe der Songs ist es ja auch, die jugendlichen Konzertbesucher in eine Masse senkrecht federnder Gummibälle zu verwandeln“, formulierte sie trefflich. Das gilt heute wie damals. Im Innenraum, der durch einen Wellenbrecher getrennt ist, sieht es auch 2022 genau wie beschrieben aus. „Alter Schwede, was für ein Hammer-Abend“, fasst es Thomas D ganz gut zusammen.Wobei die Fanta 4 mittlerweile mehrere Generationen versammeln.
„Sie ist weg“, „Populär“: Die ganze Barclays-Arena singt mit
In den Sitzreihen tanzen Müttern mit ihren Kindern. Die Band liefert dazu Hit auf Hit. Es ist schon unglaublich, dass sie es immer wieder geschafft hat, mit ihren Singles eine Marke zu setzen – ganz ohne Disse und Provokation, dafür mit voller Charme-Offensive. Da ist ihr Durchbruchs-Titel „Die da!?!“, mit dem sie den Weg für deutschsprachigen HipHop ebneten, und das wundervolle „Tag am Meer“, für das Smudo an diesem Abend Sand in einer Art Tablett schüttelt für das authentische Meeresrauschen. Bei „Sie ist weg“ singt die ganze Arena mit. „Populär“ sorgt für den totalen Abriss in der Halle. Klar, ihre Hits haben sie oft gespielt, und trotzdem wirkt hier nichts wie Routine.
Die Herrschaften haben so viel Spaß, dass es ansteckender ist als jeder Virus. Und sie werden nicht müde, sich beim Publikum für seine Treue zu bedanken. „Die mittlerweile 33 Jahre schafft man nur zusammen“, weiß Michi Beck und leitet zum Rauschmeißer-Lied über. „Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen alt“, heißt es darin. Und weiter: „Wir, wir sind unzertrennbar… Wir setzen uns ’n Denkmal.“ Das haben die Fantastischen Vier an diesem Abend einmal mehr geschafft.