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  • Boris Becker (m.) mit seinen Söhnen Noah (l.) und Elias.
  • Foto: imago images / APress

Persönlicher Angriff: Boris Beckers schlimme Erfahrung mit Rassismus

Berlin –

Erst vor kurzem nahm Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker in London an den Protesten der „Black Lives Matter“-Bewegung teil – und wurde daraufhin massiv kritisiert und beleidigt. Doch das Thema berührt Becker auch mit Blick auf seine Kinder – diese seien häufig rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.

„Meine älteren drei Kinder erleben mindestens einmal die Woche einen rassistischen Vorfall, daher bin ich mit ihnen im ständigen Austausch über dieses Thema“, sagte der 52-Jährige der „Bild am Sonntag“.

Boris Becker: Rassismus für ihn sehr persönliches Thema

Der jüngste Sohn Amadeus sei mit seinen zehn Jahren „zum Glück noch etwas jung und nicht so wie seine großen Geschwister allein unterwegs“. Becker sagte, für ihn selbst sei das Thema sehr persönlich: „Meine vier Kinder sind alle mixed race.“ Sein Sohn Noah (20) war erst vor zwei Jahren von einem AfD-Politiker diffamiert worden.

Wie die MOPO bereits berichtete, reagierte der dreimalige Wimbledonsieger schon auf die Reaktionen zu seiner Demo-Teilnahme schockiert. Nun sagte er der „Bild am Sonntag“: „Aus Deutschland wurde ich aufs Übelste beleidigt. Über die Sozialen Medien erreichten mich nichts als Hass und Häme.“

Becker: „Auf solche Fans kann ich verzichten“

Die drei Mütter seiner Kinder hätten ebenfalls eine andere Hautfarbe als er selbst, fügte er hinzu. „Wer also Vorbehalte gegenüber der schwarzen Bevölkerung hat, greift mich persönlich an.“ Am meisten habe ihn fassungslos gemacht, auch aus den Reihen seiner Fans angegriffen worden zu sein. „Ganz ehrlich: Auf solche Fans kann ich verzichten.“

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Er betrachte es als seine Aufgabe, seinen Kindern Stärke zu geben, damit sie Haltung zeigten, auch gegenüber denen, die sie angriffen, sagte Becker. „Bilde dich, informiere dich. Je mehr du weißt, umso besser wirst du.“ Mit einem unverbesserlichen Rassisten könne man jedoch nicht reden, weil er nicht zuhören werde. Doch Becker hat für seine Kinder dennoch eine bestimmte Empfehlung: „Wenn der Rassist jedoch sieht, dass du ihm beruflich und menschlich drei Längen voraus bist, ist das eine viel härtere Strafe. Das ist meine Botschaft an meine Kinder.“

Video: Becker-Appell – Müssen Alltagsrassismus ein Ende bereiten

Er selbst werde laut, wenn er rassistische Sprüche höre. „Ich fordere, dass man eingreift.“ Es sei höchste Zeit, dem Alltagsrassismus ein Ende zu bereiten. „Wir leben doch nicht mehr auf dem Baum. Wir haben uns längst vom Affen zum Menschen entwickelt und sollten unseresgleichen auch mit dem gleichen Respekt begegnen.“ (dpa/vd)

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