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  • Die Fotokünstlerin hat sich für die neue Ausgabe des US-Magazin ausgezogen. Sie war damit die erste Muslima, die sich nackt im US-Playboy zeigte.

Nackt: Warum Yumna Al-Arashis „Playboy”-Fotos „beinahe historisch” sind

München –

Einmal im „Playboy” zu sein. Für viele Frauen ein wahrer Traum, für die arabischstämmige Amerikanerin Yumna Al-Arashi bedeutete es allerdings noch viel mehr.

Denn sie ist die erste Muslima, die sich nackt im US-„Playboy” (Spring Issue 2019) gezeigt hat. Nun ist sie auch in der deutschen Mai-Ausgabe des Männermagazins zu sehen. 

Yumna Al-Arashi nackt im „Playboy”

Warum die Fotokünstlerin diesen Schritt wagte? Sie wolle den Blick auf Muslimas verändern, erklärt „Playboy”-Autorin und Pulitzer-Preisträgerin Lynsey Addario.

Yumna Al-Arashi begann ihre Karriere als Fotojournalistin, wandte sich aber bald der Kunst und der Mode zu, weil sie die Einschränkungen der Dokumentar-Fotografie als ernüchternd empfand.

Sie hatte den Eindruck gewonnen, dass westliche Betrachter es vorziehen, wenn Muslime, insbesondere muslimische Frauen, eindimensional, unterdrückt und unglücklich dargestellt werden.

„Playboy”: Yumna Al-Arashi will Bild muslimischer Frauen verändern

„Sie halten ein totes Baby in den Händen, stehen weinend in der Wüste, oder ihr Haus wurde zerbombt“, beschreibt Al-Arashi die typischen Bilder.

Sie hatte Sorge, als Fotografin, die für westliche Medien arbeitet, ein falsches Bild von Muslimas zu verbreiten, die in einer Welt aus Hilflosigkeit, Krieg und Verwüstung leben. Das wollte sie ändern.

„Wir sind so dynamisch“, sagt sie, „und alle so verschieden – so wie alle anderen Menschen auch. Ich wollte diese andere Seite zeigen statt des immer gleichen negativen Bildes.“

Weitere Motive exklusiv nur unter: https://www.playboy.de/girls/erotic-art/yumna-al-arashi

Daher greift Al-Arashi schon seit Jahren bei den Fotografien auf den Körper – ihren eigenen oder den von Freundinnen – als Subjekt in ihren Foto- und Videoarbeiten zurück. „Damit lässt sich so viel mehr Emotion transportieren als mit einem normalen Porträt.“

„Playboy”: Muslimische Fotokünstlerin lässt sich für Männermagazin ablichten

Ihre Fotos seien „das Gegenteil von sexuell“. Umso überraschter sei sie gewesen, als vom „Playboy” die Anfrage für das Shooting kam. Das hatte es in dieser Form zuvor noch nicht gegeben.

„Wäre ich gefragt worden, ob ich mich als Model inszenieren lassen möchte, hätte ich zu hundert Prozent abgelehnt“, sagt sie. „Als arabischstämmige Amerikanerinnen, als Muslimas und grundsätzlich als Frauen gehören unsere Körper oft nicht uns selbst. Aber von einer weiblichen Redakteurin gebeten zu werden, mich selbst so zu porträtieren, wie ich gesehen werden möchte, ist mutig und beinahe historisch.“

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Sie betont: „Normalerweise ist es ein Mann, der eine Frau fotografiert, auf objektivierende Art und Weise. Aber die Idee hier ist: Ich selbst entscheide, wie ich im Playboy gesehen werden möchte, in dem Wissen, was das bedeutet und wer das Publikum sein wird. Was möchte ich einem männlichen Publikum von mir zeigen als Frau, die sich selbst so fotografiert, wie sie gesehen werden möchte? Wie möchte ich meine Nacktheit und meinen Körper kommunizieren? Wie möchte ich den männlichen Blick ansprechen?“

Sie erweitere mit ihrem Shooting die Wahrnehmung von Frauen aus dem Mittleren Osten, indem sie etwas zeigt, das selten zu sehen ist: eine unverschleierte, selbstbewusste arabisch-amerikanische Muslima, die die Kontrolle über ihre eigene Darstellung hat.

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