x
x
x
  • Regentin in Jordanien: Königin Rania
  • Foto: www.imago-images.de

Jordanien: Warum Königin Rania im Ausland verehrt – und zu Hause kritisiert wird

Amman –

Im Netz beschreibt sie sich als „Mutter und Ehefrau mit einem wirklich coolen Tagesjob“. Das könnten viele als charmante Untertreibung werten. Ihr „cooler Tagesjob“? Nichts Geringeres als Königin: Rania von Jordanien ist wohl die bekannteste Würdenträgerin, die die arabische Welt zu bieten hat. Heute wird sie 50 Jahre alt.

6,1 Millionen Fans auf Instagram, 10,4 Millionen auf Twitter,  knapp 17 Millionen auf Facebook: Rania von Jordanien ist ein Star im Netz.  Ihre Reichweite nutzt die Königin unter anderem, um Vorurteile gegen Araber und Muslime abzubauen. Auch in Talkshows und auf roten Teppichen ist sie ein gern gesehener Gast. 

Auf Bildern ist Königin Rania oft von Mädchen und Frauen umgeben

Ihre Herzensanliegen sind Gleichberechtigung und Emanzipation:  Frauen und Mädchen zu fördern, sei ansteckend, sagte die Königin 2018 in einer Rede bei den UN in New York. Dort warb sie für einen „umgekehrten Dominoeffekt“: „Fördern Sie eine Frau, wird sie wiederum andere fördern.“

Neuer Inhalt (3)

In Jordanien selbst hat Königin Rania (Mitte, ohne Kopftuch) nicht immer einen leichten Stand.

Foto:

imago images / ELIOTPRESS.ONLINE

So wundert es auch nicht, dass die 50-Jährige auf Bildern oft von Mädchen und Frauen umgeben ist. Sowohl unbekannte als auch prominente starke Frauen lächeln neben der Königin in die Kameras – darunter Kanzlerin Angela Merkel, Sängerinnen wie Jennifer Lopez oder die damalige First Lady der USA, Michelle Obama.

Die königliche Ehe – strategischer Schachzug oder echte Liebe?

Rania kommt aus einer gut situierten Familie. Sie wuchs als Tochter eines Palästinensers in Kuwait auf, bis die Familie während des zweiten Golfkriegs (1990/91) nach Jordanien floh. Dort lernte die studierte Betriebswirtin Abdullah kennen.  1993 heiratete das Paar, 1999 wurde ihr heute 58 Jahre alter Mann zum Thronfolger ernannt – und Rania an seiner Seite zur Königin.

Dabei schien die Ehe zwischen Abdullah und der jungen Frau mit ihrer Migrationsgeschichte in Jordanien, wo es eingewanderte Palästinenser mit den Jordaniern zu vereinen gilt, zunächst wie ein strategischer Zug. Doch die Liebe ist offenbar nicht nur  Taktik: „Wie kann man sich nicht wieder und wieder für 27 Jahre in dieses Lächeln verlieben“, schrieb Rania im Juni auf Instagram zu einem Bild, das das Königspaar Hand in Hand und in legerer Kleidung zeigt.

Sie sei „so glücklich und dankbar“, ihn an ihrer Seite zu haben. Zarte Worte und private Bilder gibt es von ihr oft: Ihre Profile im Netz sind voll mit Liebesbekundungen – an ihren Mann, den sie fast durchgehend „Ihre Majestät“ oder „meinen König“ nennt – aber auch an die vier Kinder: Kronprinz Hussein, Prinzessin Iman, Prinzessin Salma und Prinz Haschim.

Lesen Sie auch: Spaniens Ex-König verlässt das Land

Allerdings: Im eigenen Land kommt Ranias Art, Themen zu vertreten, nicht immer gut an. Oft wird ihr aus konservativer Ecke vorgeworfen, sie gehe zu offensiv mit der eigenen politischen Meinung um, sei zu progressiv und nicht patriotisch genug. Die Königin, selbst Geflüchtete, hatte sich mehrfach in Interviews dafür ausgesprochen, Flüchtlinge aufzunehmen.

Kritiker in Jordanien: Designerklamotten? „Verschwendungssucht auf Staatskosten“

Davon abgesehen beschäftigt die Bevölkerung auch das Aussehen ihrer Königin. Sosehr ihr elegantes Auftreten andernorts gefeiert wird – im eigenen Land hält sich der Vorwurf, sie fröne in ihren Designerkostümen der „Verschwendungssucht auf Staatskosten“.

Rania von Jordanien im türkisen Kaftan

Stilsichere Königin: Rania von Jordanien wird von vielen für ihr modisches Gespür bewundert.

Foto:

imago images / PPE

Auch eine Frau, die das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ 2011 als eine der einflussreichsten der Welt listete (Platz 53), hat eben nicht nur Fans.  (mik/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp