Scholz zu Attacken von Musk: „Cool bleiben“
Bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik bei Berlin standen Musk und Scholz vor drei Jahren noch einträchtig nebeneinander. Das Blatt hat sich mittlerweile komplett gedreht.
Bundeskanzler Olaf Scholz reagiert betont gelassen auf persönliche Angriffe des US-Milliardärs Elon Musk gegen ihn und andere Spitzenpolitiker. „Als Sozialdemokraten sind wir es seit dem vorletzten Jahrhundert gewöhnt, dass es reiche Medienunternehmer gibt, die sozialdemokratische Politik nicht schätzen – und mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg halten“, sagte Scholz dem Magazin „Stern“.
Scholz kontert Musk
Natürlich sei es heute etwas anders, weil Medienunternehmen und Plattformen inzwischen eine weltweite Reichweite hätten. „Aber in der Sache ist es nichts Neues. Da muss man cool bleiben“, sagte der SPD-Politiker. Er fügte aber hinzu: „Viel bedenklicher als solche Beschimpfungen finde ich, dass sich Musk für eine in Teilen rechtsextreme Partei wie die AfD einsetzt, die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will.“
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Der Tech-Milliardär wirbt für die AfD und nutzt die ihm gehörende Plattform X für Beschimpfungen deutscher Politiker. Musk hatte Scholz dort einen „Narren“ und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen „undemokratischen Tyrannen“ genannt. Scholz hielt entgegen: „Der Bundespräsident ist kein antidemokratischer Tyrann und Deutschland ist eine starke und stabile Demokratie – da mag Musk behaupten, was er will. In Deutschland geht es nach dem Willen der Bürgerinnen und Bürger, nicht nach den erratischen Äußerungen eines Milliardärs aus den USA.“
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Ins Kanzleramt einladen will Scholz Musk nicht. „Ich halte nichts davon, um die Gunst von Herrn Musk zu buhlen. Das überlasse ich gerne anderen.“
Scholz: AfD in Grünheide einst gegen das Tesla-Werk
Er selbst habe Musk einmal im März 2022 bei der Eröffnung des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin getroffen und kurz gesprochen, sagte Scholz. Damals habe die dortige AfD gegen die Ansiedlung des Werkes in Grünheide agitiert. Einige Monate später habe sich Musk noch einmal telefonisch mit einem persönlichen Anliegen bei ihm gemeldet: „Es ist kein Geheimnis, dass Tesla gegen die staatliche Förderung für E-Ladesäulen in Deutschland war“, sagte der Kanzler. (dpa/mp)