Neuer Enthüllungsbericht: Krebs? So krank soll Putin wirklich sein
„Hat er den Verstand verloren?“ Schon länger zweifeln Beobachter angesichts Wladimir Putins Invasion in die benachbarte Ukraine an seinem mentalen Zustand. Ein aktueller Bericht legt nun nahe, dass es auch um seine körperliche Gesundheit nicht zum Besten bestellt sein könnte.
Glaubt man dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, war Russlands Präsident Wladimir Putin nie fitter. „Er wird uns alle überleben“, sagte Lukaschenko jüngst in einem Interview mit dem chinesischen Fernsehen. Putin sei „in Topform“ und „klarer bei Verstand denn je“, behauptete er weiter.
Ein aktueller Enthüllungsbericht kommt zu einem ganz anderen Schluss: Laut dem russischen Investigativ-Portal „Projekt“ soll Putin ernsthaft krank sein und die Hilfe gleich mehrerer medizinischer Spezialisten brauchen.
„Hat er den Verstand verloren?“ Schon länger zweifeln Beobachter angesichts Wladimir Putins Invasion in die benachbarte Ukraine an seinem mentalen Zustand. Ein aktueller Bericht legt nun nahe, dass es auch um seine körperliche Gesundheit nicht zum Besten bestellt sein könnte.
Glaubt man dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, war Russlands Präsident Wladimir Putin nie fitter. „Er wird uns alle überleben“, sagte Lukaschenko jüngst in einem Interview mit dem chinesischen Fernsehen. Putin sei „in Topform“ und „klarer bei Verstand denn je“, behauptete er weiter.
Ein aktueller Enthüllungsbericht kommt zu einem ganz anderen Schluss: Laut dem russischen Investigativ-Portal „Projekt“ soll Putin ernsthaft krank sein und die Hilfe gleich mehrerer medizinischer Spezialisten brauchen.
Nach Reitunfall: Hinkte Putin?
So soll Putin etwa unter Spätfolgen seiner Reit-Unfälle leiden. In den 2000er Jahren sah man den Kremlchef öfter hoch zu Ross, meist sorgsam inszeniert als starken Landesvater, den nichts erschüttern kann. In Wahrheit, schreibt „Projekt“, soll er mehrmals vom Pferd gestürzt sein – einmal schwer: „Putin konnte sich eine Zeit lang nicht einmal auf den Beinen halten“, zitiert das Portal einen damaligen Bekannten von ihm.
Darauf deuten möglicherweise Videoaufnahmen hin, die im November 2012 in Moskau entstanden. Damals legte Putin zusammen mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche Kirill an einem Denkmal Blumen nieder. Die Bilder wurden im russischen TV nicht ausgestrahlt, schrieb „Projekt“. Der Grund: Putin hinkte. Journalisten soll verboten worden sein, das Hinken in ihrer Berichtserstattung zu thematisieren, hieß es weiter.
Wenige Monate zuvor sei Putin „durch den APEC-Gipfel in Wladiwostock gehumpelt“, so „Projekt“ weiter. Zwischen den beiden Terminen soll der Präsident sich im Kreml abgeschottet haben, alle Dienstreisen wurden demnach abgesagt – aus Angst, jemand könnte das Hinken bemerken und als Schwäche auslegen.
Zudem sollen Putins Mitarbeiter angewiesen worden sein, Meetings auf maximal eine Stunde zu begrenzen – „länger konnte der Staatschef aus gesundheitlichen Gründen nicht sitzen.“ Zu dieser Zeit soll der Kremlchef zudem ein Korsett zur Stabilisierung des Oberkörpers getragen haben, hieß es weiter. Der Öffentlichkeit zeigte man demnach ältere Bilder und Videos Putins, die als aktuelle Aufnahmen ausgegeben wurden.
Leidet Putin an Schilddrüsenkrebs?
Die Verletzungen nach den Pferde-Stürzen sollen im Vergleich aber nur Putins kleinstes Problem sein. Dem Bericht zufolge hat er neben Rückenproblemen weitere Gebrechen – darauf deute seine riesige Ärzte-Entourage hin, so „Projekt“. Demnach ist Putin schon seit Jahren regelmäßig von mehreren Medizinern umgeben, darunter Reanimationsärzte, Spezialisten für Infektionskrankheiten, Neurochirurgen, Traumatologen und Notärzte. 2019 etwa waren im Schnitt neun Mediziner dauerhaft an Putins Seite.
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Einer der häufigsten Begleiter soll der Chirurg und Onkologe Evgeny Selianov sein. Von 2016 bis 2019 flog Selianov laut „Projekt“ 35 Mal zu Putin und verbrachte dabei insgesamt 166 Tage mit dem Präsidenten. Im August 2017 verschwand Putin demnach länger von der Bildfläche. Während dieser Zeit soll er sich in einer Spezial-Klinik in Sotschi aufgehalten haben, neben Selianov soll auch ein HNO-Arzt anwesend gewesen sein. Überhaupt flögen nur seine zwei Stamm-HNO-Spezialisten öfter zu Putin als Selianov, hieß es weiter.
Das könnte laut „Projekt“ auf eine Schilddrüsenerkrankung, womöglich Krebs, hindeuten. Diese würden „normalerweise zuerst von einem HNO-Arzt diagnostiziert, wonach ein Onkologe und ein Chirurg an der Behandlung beteiligt werden“, erklärte der israelische Arzt Michael Fremderman gegenüber „Projekt“. Putin soll sich in den letzten Jahren auffällig oft öffentlich für mehr Forschung und Medikamentenentwicklung für Schilddrüsenpatienten eingesetzt haben, hieß es in dem Bericht weiter.
Kreml dementiert Berichte über Krebserkrankung Putins
Auf eine mögliche Krebserkrankung Putins könnte auch die Tatsache hindeuten, dass er nach übereinstimmenden Berichten panische Angst vor einer Corona-Infektion hat. Deshalb traf er ausländische Staatsgäste nur an meterlangen Tischen und zwang enge Mitarbeiter zu einer zweiwöchigen Quarantäne vor Besuchen im Kreml. Vergangenen September lud er überraschend paralympische Athleten zu sich ein – nur um kurz darauf wegen angeblicher Corona-Kontakte in Isolation zu gehen. „Projekt“ vermutet, dass er stattdessen „einen komplizierten Eingriff an der Schilddrüse“ hatte.
Der Kreml dementierte vergangenen Freitag, dass Putin in jüngerer Vergangenheit wegen Schilddrüsenkrebs operiert wurde. Wie die „Moscow Times“ berichtete, soll Kremlsprecher Dimitri Peskow dem Journalisten Alexei Wenediktow über Telegram geschrieben haben, der „Projekt“-Bericht sei „Fiktion und Unwahrheit.“ „Verstehe ich richtig, dass Wladimir Putin keinen Krebs hat?“, soll Wenediktow gefragt haben. „Richtig“, antwortete Peskow demnach.
Putin offenbar großer Fan von „Geweihbädern“
Zur Heilung von Putins zahlreichen körperlichen Leiden soll zwischenzeitlich auch eine archaische Therapie angewandt worden sein. „Seiner Gesundheit zuliebe lässt er sich einem qualvollen und medizinisch fragwürdigen Eingriff unterziehen“, schrieb „Projekt“. Demnach soll der Kremlchef immer wieder sogenannte „Geweihbäder“ genommen haben, die angeblich das Herz-Kreislauf-System stärken und die Haut verjüngen sollen.
Dabei wird Hirschen aus der südrussischen Gebirgsregion Altai im Frühjahr bei vollem Bewusstsein das Geweih abgeschnitten, das zu dieser Jahreszeit laut „Projekt“ noch nicht verknöchert, sondern „weich und voller Blut“ ist. Dem Extrakt der Hörner wird eine therapeutische Wirkung nachgesagt.
Putins Verteidigungsminister Sergej Schoigu soll seinen Chef Mitte der 2000er vom angeblichen Nutzen der Geweihbäder erzählt haben. Tierschützer vergleichen das Leid der Tiere dem Bericht zufolge mit der „Folter, einem Menschen die Fingernägel rauszureißen“.
Experten halten den „Projekt“-Bericht für authentisch
Wie seriös sind die Behauptungen von „Projekt“? Bei der Plattform handelt es sich um ein von russischen Investigativjournalisten gegründetes Medium. Mit-Initiator Roman Badanin ist einer der renommiertesten Reporter Russlands, arbeitete bereits für die Agenturen Interfax und RBZ sowie für den kremlkritischen Sender Doschd und das Magazin „Forbes“. 2020 wurde „Projekt“ von der deutschen „Zeit“ mit dem „Free Media Award“ ausgezeichnet. Reporter von „Projekt“ waren in der Vergangenheit öfter an Enthüllungsberichten zu Putin beteiligt. Der Kreml stuft das Portal und seine Mitarbeitenden als „ausländische Agenten“ ein.
Den aktuellen Bericht halten Experten für glaubwürdig. So schrieb etwa der Journalist und Putin-Podcaster John Sweeney auf Twitter, er wisse aus gesicherter Quelle, dass der Kremlchef Leberkrebs habe und es „schlimm“ sei. Das unterfüttere die „Projekt“-Erkenntnisse.
Auch Christo Grozev, Direktor der renommierten Enthüllungs- und Fact Checking-Plattform „Bellingcat“ glaubt an die Authentizität des Berichts: „Projekt“ veröffentliche nicht oft, „aber wenn sie es tun, ist es immer eine Killer-Untersuchung“, schrieb Grozev auf Twitter.