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  • Wer beerbt möglicherweise Angela Merkel? Markus Söder (l.) oder Armin Laschet?
  • Foto: imago images/Sven Simon

Duell ist offiziell: Söder vs. Laschet: Gibt es schon Montag eine Entscheidung?

Berlin –

Seit Monaten wurde von CSU-Chef Söder und NRW-Ministerpräsident Laschet intrigiert, diskutiert und antichambriert – und jetzt ist es endlich raus: Beide wollen Kandidat werden! Aber wer darf? Das ist nach der sonntäglichen Klausur mit der Kanzlerin zumindest noch nicht öffentlich klar. Klar ist dagegen: Das Duell soll schnell entschieden werden.

„Wenn die CDU bereit wäre und es will, mich zu unterstützen, dann stehe ich bereit“, erklärte Söder das erste Mal in aller Öffentlichkeit – auch wenn das „nicht mein Lebensplan“ war, sagte er im ARD-„Bericht aus Berlin.“ Aber: „Die Rückmeldung und die Erwartung vieler Menschen in Deutschland“ hätten ihn überzeugt. Der als enorm ehrgeizig bekannte Bayer über seine und Laschets Ambitionen: „An seiner und an meiner Entschlossenheit gibt es keinen Zweifel.“

Allerdings: Wenn die große Schwester CDU einen anderen Vorschlag als ihn habe, „dann würden wir das auch akzeptieren“, sagt Söder. Doch für manche in Berlin klingt dabei auch mit, als wolle der Bayer deutlich machen: Wenn sich die CDU nun trotz seines Angebots für Laschet entscheide, bleibe auch an der CDU die Verantwortung für eine mögliche Pleite bei der Wahl kleben und dafür, dass die Union womöglich aus dem Kanzleramt fliegt.

Markus Söder (CSU).

Markus Söder (CSU).

Foto:

dpa

Söder über sich und Laschet: „Wir glauben beide, gute Gründe zu haben“

Wer es letztlich macht, soll in jedem Fall rasch feststehen. Das hatte Laschet schon im  Interview mit der „Bild am Sonntag“ (BamS) erklärt: „Wenn ich die Stimmung in der Breite der CDU berücksichtige, sollte die Entscheidung sehr zügig fallen.“ Apropos Stimmung: In seiner Heimat NRW ist das Ansehen von Laschet und seiner schwarz-gelben Landesregierung seit Ende Januar drastisch gesunken. Daher womöglich die Eile? Söder hielt jedenfalls fest: „Wir glauben beide, gute Gründe zu haben.“  

Überhaupt demonstrierten Söder und Laschet fast schon kumpelhafte Einigkeit. Sie hätten beide ein „gutes Miteinander“, versicherte Söder. „Wir werden das auch, egal wie dann die Konstellation ist, jedenfalls kann ich das für mich sagen, zusammen schultern.“ Und Laschet:  „Wir werden die Frage gut, miteinander auch in persönlicher Wertschätzung, die es gegenseitig gibt, beantworten.“ Auch in der Verwendung von Schachtelsätzen sind sie sich also einig …

laschet

Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

Foto:

picture alliance/dpa/dpa-Pool

Laschet präsentierte sich als Merkels Musterknabe

Im Vorfeld hatte Laschet allerdings per Zeitungsinterview schon mal öffentlich Eigen-PR betrieben, stellte sich als Merkels Musterknaben dar: „In den Grundfragen der Politik stimme ich seit Jahren mit der Bundeskanzlerin überein –  von der Euro-Rettung bis zur Flüchtlingspolitik. Auch  als vor zwei Jahren der Konflikt mit der CSU über eine europäische Flüchtlingspolitik eskalierte“, betonte er. „Ein solcher Riss darf sich in der Union nie wiederholen“, so der NRW-Chef in der „BamS“.

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Die Union steuert nun unaufhaltsam auf ihr High-Noon in der K-Frage zu. Gibt es schon an diesem Montag eine Entscheidung, wenn am Morgen zunächst das CDU-Präsidium zusammenkommt und anschließend der größere Parteivorstand? Kein CDU-Grande hat sich bislang öffentlich für Söder als Kanzlerkandidat stark gemacht. Aus der Partei heißt es seit langem, Laschet sei sich sicher, dass er die Landesvorsitzenden und die wichtigen CDU-Ministerpräsidenten bei der Kandidatenfrage hinter sich habe.

Ob es tatsächlich schon am Montag – nachmittags tagt auch das CSU-Präsidium – eine Entscheidung geben könnte, ist offen. (miri/dpa)

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